Herman Brood hat sich das Leben genommen. Der niederländische Rockstar, der gestern vom Dach eines Hotels sprang, hatte "keine Lust mehr".

Amsterdam (ebi) - Herman Brood galt als Prototyp des abgerissenen Rockers. Zumindest zelebrierte der Niederländer dieses Image, auch wenn sein viel zu kurzes Leben tatsächlich durch Ärger mit dem Musikbiz und Drogenexzessen gekennzeichnet war. Seine Fans, bei denen der Bluesrocker Kultstatus besaß, liebten ihn vor allem wegen seiner intensiven Live-Gigs. Gestern sprang der 54-Jährige vom Dach des Amsterdamer Hilton-Hotels in den Tod. Wie seine Plattenfirma BMG bestätigte, wurde bei Brood ein Brief gefunden, in dem er gestand, "keine Lust mehr" zu haben.

"Macht das Beste draus. Vielleicht sehen wir uns wieder", hieß es in dem Brief anscheinend weiter. Broods Musikerlaufbahn begann 1964. Er gehörte zahlreichen Bands wie The Moans oder Cuby & The Blizzards an. Mit der Gruppe Wild Romance und dem Song "Saturday Night" gelang ihm 1978 der internationale Durchbruch. Ein Jahr später schaffte es der Song sogar in die Top 40 der amerikanischen Billboard Charts. Eine Liaison mit Nina Hagen brachte ihn zu dieser Zeit auch in die Presse. Sein Leben verarbeitete der Musiker immer wieder in Songtexten.

Anfang der Neunziger zog sich Brood, der vor allem in Holland beliebt war, dann etwas aus dem Musikbiz zurück und machte sich als Maler und Dichter einen Namen. Vor zwei Jahren kehrte er mit dem Jazz-Album "Back On The Corner" zurück. Kurz vor seinem Tod veröffentlichte Brood noch die CD "Ciao Monkey".

1 Kommentar