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Paul McCartney: Alte Wunden?

Paul McCartney hat in einem aktuellen Esquire-Interview über alte Beatles-Zeiten und sein Verhältnis zu John Lennon gesprochen. Man könnte denken, er hätte zu diesem Thema in 35 Jahren schon genug gesprochen, doch Macca schien ziemlich auskunftsfreudig und so gab er zu Protokoll, über die Art und Weise, wie Lennon nach seinem Tod medial dargestellt wurde, "frustriert" gewesen zu sein.

Zudem beklagte er Revisionismus der Öffentlichkeit: "Ich hatte schon immer ein Gespür dafür, einen Schritt zurück zu gehen und auf das Leben mit dem Blick der Öffentlichkeit zu schauen. Als die Beatles auseinander gingen, wurden wir alle gleich angesehen. George machte seine Platte, John und Ringo ihre, ich meine. Es war wie während der Beatles-Zeit. Wir waren alle gleichgestellt. Doch als John erschossen wurde, setzte sich – vom puren Horror des Todes abgesehen - die Sichtweise durch, dass John nun ein Märtyrer ist, ein JFK. Wenn all die Leute dann sagten 'Die Beatles, das war John', dann frustrierte mich das. George, Ringo und ich erinnerten diese Leute dann daran, dass wir vor seinem Tod noch vier gleichberechtigte Individuen waren. Ja klar, John war der Witzige. Er hat eine Menge großartige Sachen gemacht, ja. Nach den Beatles hat er eine Menge noch tollere Sachen gemacht, allerdings auch eine Menge nicht so toller."

Seine Freunde hätten ihn in dieser Phase unterstützt und ihm geraten, nicht alles, was geschrieben wird, persönlich zu nehmen. "Doch dann lese ich plötzlich in der Zeitung, dass Yoko gesagt hat (imitiert Yokos Akzent): 'Paul hat gar nix gemacht. Er hat nur das Studio gebucht'. Fuck you, Darling, einen Moment bitte: Ich habe also nur das Studio gebucht? Well okay, die Leute wissen, dass das nicht stimmt, aber das war eben auch ein Teil des Ganzen."

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