Wochenschau: Videos von Travis, Wir Sind Helden u.a.

Es ist wieder Freitag und somit Flimmerkistenzeit. Heute mit den neuen Videos von Travis, Wir Sind Helden und anderen schönen Kurzfilmen.

Brüssel (mmö) - Travis sind zurück aus der Versenkung. Die Schotten veröffentlichen am nächsten Freitag ihr fünftes Studioalbum "The Boy With No Name". Die Urteile zur Vorabsingle "Closer", die heute erscheint, reichen in der Redaktion vom messerscharfen "furchtbar" bis hin zum lapidar-abwartenden "typisch Travis halt". Wir sind noch nicht ganz überzeugt. Das kommende Album bringt die endgültige Aufklärung. Im Video jedenfalls sehen wir die Band als gelangweilt-frustrierte Supermarktangestellte, die in ihrem Song aufgehen. Was Ben Stiller in dem Video zu suchen hat, verstehen wir nicht so ganz, nur mäßig lustig ist sein Auftritt. Um das Video sehen zu können, müsst Ihr unten auf den Link klicken und dann "Video" wählen.

Wir Sind Helden sind nicht einfach nur Helden, sie sind Superhelden! Im Video zu ihrer aktuellen Single "Endlich Ein Grund Zur Panik" mutiert Unit (Judith), vom Meteor getroffen, zur 50 ft. Woman. Ihre Band- und Superheldenkollegen (Jomm, Jomm The Eggman, Profi Annan und Polarboy) versuchen zuerst, sie zu liquidieren (!), um sie dann doch zu retten. Komisches, aber durchaus charmantes Video. Die Single ist der erste Vorbote auf das Album "Soundso", das ab 25. Mai in den Plattenläden steht.

Sparta hatten ein Labelproblem in Deutschland. Ihre Plattenfirma Universal war so deppert, sie nach dem großartigen "Porcelain" fallen zu lassen, und so konnte das dritte Album der At The Drive-In-Nachfolgeband "Threes" lange Zeit hierzulande nicht unter die Leute gebracht werden. Glücklicherweise haben sie mit dem Label Anti und dem Vertrieb SPV doch noch einen Weg gefunden, denn auch die am Montag erscheinende Scheibe ist, wenn auch poppiger als die beiden Vorgänger, durchaus hörenswert. Die erste Single "Taking Back Control" hat es sogar auf den Soundtrack zum Film "Unsichtbar - Zwischen Zwei Welten" geschafft. Daher: Performance meets Filmausschnitte.

Die Orishas aus Kuba stellen seit 1999 immer wieder unter Beweis, dass kubanische Musik nicht nur aus romantisierendem Buena-Vista-Kitsch besteht. "Antidiotico" heißt ihr neuestes Werk, das vergangenen Freitag heraus kam. Im Video zur ersten Single kann man sehen: Die Herren tragen jetzt Anzüge! "Hay Un Son" ist sicherlich kein außergewöhnlich spektakuläres Video, aber die technischen Spielereien sind nett anzuschauen und zu den sommerlichen Temperaturen passt der Sound allemal. Fehlt nur noch der Rum, der kubanische.

Um die Punkrockquote zu erfüllen gibts am Ende noch das Video zu "Patty Hearst Syndrome" von Smoke Or Fire auf Augen und Ohren. Die Bostoner Punks ließen schon mit ihrem 2005er Debüt "Above The City" die Punkspezialisten in der Redaktion aufhorchen. Auch "This Sinking Ship" vom März dieses Jahres löste durchaus Verzückung aus. Im Video sieht man eine bemitleidenswerte junge Frau, hin und her gerissen zwischen familiärer Middle Class-Sicherheit und glamourösen Punkrock-Leben. Wofür wird sie sich entscheiden?