Gene Simmons gedenkt KZ-Befreiung seiner Mutter
Ein anderes Thema ist Gene Simmons derzeit allerdings mindestens ebenso wichtig. Diese Woche jährt sich zum 75. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs und damit auch die Befreiung der Konzentrationslager. Simmons Mutter Flora Klein ist eine der Überlebenden. Die damals 19-Jährige war bis zum 5. Mai 1945 im KZ Mauthausen inhaftiert.
Wie Simmons jetzt der Bild Am Sonntag berichtete, hatte seine mittlerweile verstorbene Mutter ihm kaum etwas über diese Zeit berichtet. Ein Rechercheteam der Zeitung lieferte Gene nun historische Akten über seine Mutter, inklusive Listen aus Konzentrationslagern und einem ausführlichen Haftbericht.
Klein lebte zu Beginn der Verfolgung in Budapest, wo sie im Mai 1944 in ein so genanntes 'Judenhaus' eingewiesen wurde. Ende 1944 bracht man sie zunächst als Feldarbeiterin ins KZ Ravensbrück, im Januar 1945 in ein Außenlager des KZs Flossenbürg und im März 1945 schließlich nach Mauthausen. Erst Jahre später erhält sie eine finanzielle 'Entschädigung' in Höhe von 1950 Dollar – "150 Mark für jeden vollen Monat in den Lagern". Kleins Eltern und Bruder überlebten die Judenverfolgung der Nazis nicht. Auch seine Großmutter findet Simmons in den Aufzeichnungen: "Ester Blau. Meine Mutter erzählte mir, sie haben die Alten zuerst in die Gaskammern geführt."
Und er mahnt zum Nachdenken: "Wenn jemand sagt, das alles war in der Vergangenheit, dann stimmt das nicht. Es war gestern. Es ist alles gerade erst passiert. Wenn man sieht, was bei vielen Wahlen in der letzten Zeit passiert. Das ist alles nicht gut. [...] Es kann passieren. Wieder und wieder. Und deswegen musst Du über alles sprechen. Zum Beispiel, wenn heute Juden keine Kippa mehr auf der Straße tragen sollen. Wenigstens wird darüber geredet. Das gilt für Moslems auch so. So lange, wie Du über Sachen sprichst, haben wir eine Chance. Wenn Du die Kakerlaken in der Küche entdeckst, musst Du sie mit Licht anstrahlen, damit Du sie genau sehen kannst. Und Du musst sie aus dem Licht verscheuchen."
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