Die Autoren des Virus "Benjamin" wollten angeblich den Austausch von Kinderpornografie und die Weitergabe von urheberrechtlich geschützten Werken behindern.

Hamburg (joga) - In dem P2P-Netzwerk KaZaa, das vor allem zum Tausch von MP3-Musikdateien dient, ist vermutlich bereits Ende letzter Woche ein Virus aufgetreten. "Benjamin" scheint dafür geschrieben zu sein, Leute zu ärgern, die sich ihre Musik im Netz besorgen: das Virus befällt ausschließlich die KaZaa-Tauschbörse.

Zu diesem Zweck tarnt sich "Benjamin" als Musikdatei, um nach erfolgtem Download erst die Einstellungen des File Sharing-Programmes zu ändern und sich dann so lange selbst zu vervielfältigen, bis die Festplatte zugemüllt ist. Außerdem öffnete das Virus anfangs eine Webseite voller Werbung, weshalb Fachleute anfangs finanzielle Motive für wahrscheinlich hielten.

Mittlerweile aber sind die Urheber des Virus an die Öffentlichkeit gegangen. Auf dem IT-Portal VNUnet erklärt ein Programmierer namens Paul Kosmoszki, Benjamin sei ein Test für Software gegen illegalen Datei-Tausch. Vor allem Kinderpornografie und das Weitergeben von urheberrechtlich geschützten Werken solle dadurch unterbunden werden.

Ob der eigene Rechner infiziert ist, ist leicht zu erkennen: Wenn der Virus aktiv wird, schreibt er zunächst die folgende Fehlermeldung:

Error
Access error #03A:94574: Invalid pointer operation
File possibly corrupted.

Nutzer von KaZaa schützen sich entweder mit Hilfe eines aktualisierten Virenscanners, oder indem sie Datei-Endungen wie ".exe", ".scr" oder ".vbs" vom Download ausschließen.

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