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Xikers - Homeboy

Zuletzt hat ja eine neue Girlgroup die nächste gejagt hat, während neue Boygroups meistens auf die lange Bank gesetzt wurden. Dass Xikers diesen Fluch nun gebrochen haben, gefällt mir gut. Die haben nämlich seit ihrem Debüt wie eine Gruppe gewirkt, die durchaus ein paar eigene Sounds und Impulse setzen kann, statt (wie ein paar der jüngeren Boygroups) einfach nur von vornherein auf parasoziale Bondings und Fanservice zu hitten.

Gut, dieser Song macht letzteres durchaus. Zumindest verstehe ich nicht zu 100%, warum eine Gruppe, die eigentlich erst fünf Minuten alt ist, bereits in der Bridge den Tearjerker-Moment mit dem aussetzenden Member und der großen, überpathetischen "jetzt oder nie, wir bleiben für immer zusammen"-Nummer reißen müssen. Kommt doch erstmal an, Jungs. Das und das Ende des Refrains, dieses etwas holprige "flying" mit der repetitiven Melodie und den etwas überkandidelten Millenial-Woes wären meine Kritik an "Homeboy".

Viel Genörgel für einen Song, den ich im Kern aber eigentlich immer noch ziemlich gut finde. Was mir vor allem daran taugt sind zwei Dinge: Die Stimmung und das etwas eigenwillige Vocal-Editing. Dieser Song klingt ein bisschen entfremdet, aber hat gerade in der ersten Hälfte des Refrains und in den Verses so viel Stimmung zu bieten. Ich bin ja auch sehr happy, endlich mal Rap-Parts in K-Pop zu hören, denen man nicht so schlimm anhört, dass die Lieblingsrapper Eminem und J. Cole sind. Gerade der erste mit seinem Trippie Redd-Gedenkflow hat Eindruck hinterlassen.

Ich glaube, ich bin ein bisschen gespalten, weil "Homeboy" das Potential für mich gehabt hätte, großartig zu sein. Die Atmosphäre ist dicht, das Sound-Design frisch und gewagt, aber statt es lowkey und treibend, vielleicht fast ein bisschen Indie zu lassen (der Song hätte es definitiv hergegeben!), haben sie diesen dicken, fetten, fast Imagine Dragons-esken Pathos draufgeknetet, den der Song an sich einfach nicht komplett stemmt.

Wertung: 3,5/5

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