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Jesus isn't king?

Da nehme ich doch lieber Teesy. Ich erinnere mich zwar nicht, jemals so richtig aktiv geil gefunden zu haben, was der Kerl gemacht hat, aber ich bin überrascht, wie solide mir diese neue Single auf Anhieb vorkommt:

Ich respektiere die maximale Edge. Er skatet drinnen zum überkandidelten Video-Set, fährt mit der Hand über das Klavier und rappt dann darüber, dass Jesus Tinder Plus hat. Ich muss schon sagen: Um so einen Song verkaufen zu können, muss man heiß sein. Glück gehabt, Teesy, du erfüllst das Kriterium. Vielleicht hilft aber auch, dass er wirklich solide rappt, die musikalische Progression in die Hook überzeugt und der letzte Part mit einer ernsteren Note noch einmal ein bisschen Momentum mitgibt.

"Wieder irgendein beschissener Song, der nichts nutzt", rappt er da dann nämlich und setzt die ganzen Parts über Jesus als korrupten Aktionär mit offener Beziehung und Linkdin-Profil in Perspektive. Ich glaube, mit der Line hat es für mich geklickt, weil es so nicht mehr wie eine etwas gewollte Gesellschaftskritik wirkt, sondern wie ein nihilistisches Treten gegen schon lange abgerissene heilige Figuren.

Keine Ahnung, ob heute noch jemand wütend über Gotteslästerung sein wird, ich kanns mir nicht so richtig vorstellen. Teesy weiß ja, dass er hier zu seinesgleichen spricht. Ein müdes Nicken als Reaktion reicht also vollständig aus. Aber musikalisch macht es diesen erschöpften Wutausbruch eigentlich ziemlich lebendig.

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