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Tumult und rote Ampeln

Kurdo, wo wir gerade dabei sind, macht dieser Tage ganz schön Welle. Am Montag fiel eine Autogrammstunde in einem Stuttgarter Einkaufszentrum ins Wasser: Um die tausend Fans waren erschienen - zu viele, fanden Veranstalter und Polizei und sagten die Aktion aus Sicherheitsgründen ab. (Nicht, dass man mit der Masse an Leuten nicht hätte rechnen können ...)

Kurdo spricht von dreimal so vielen Jüngern. Die hätten aber gar nicht an Ort und Stelle gepasst, so ein Sprecher der Polizei gegenüber der Stuttgarter Zeitung.

Dort steht auch zu lesen, der Entschluss, die Autogrammstunde abzubrechen, sei im Einvernehmen mit Kurdo gefallen. Der stellt die Sachlage allerdings etwas anders dar: "Ich hab' gekämpft, dass ich zu euch rauskomme, aber die Veranstalter, die Polizei, die Feuerwehr und das Rote Kreuz hat mich nicht rausgehen lassen wegen Massenpanik".

Es sieht nicht danach aus, als werde die ausgefallene Autogrammstunde nachgeholt, da sich alle Parteien seitdem munter beharken: Die Veranstalter hielten für nötig, sich seiner gewaltverherrlichen Texte wegen von Kurdo (den sie doch selbst eingeladen hatten, zum Teufel?) zu distanzieren. Der wiederum empört sich über die Scheinheiligkeit.

Vor der nächsten Autogrammstunde müsste Kurdo sich jedenfalls erst einmal neue Chauffeure für seinen Tross rekrutieren: Sein Fahrer und die seiner beiden Begleitfahrzeuge missachteten Berichten zufolge auf der Heimfahrt von Stuttgart nach Heidelberg allesamt eine rote Ampel. Eine Streife stoppte den Konvoi, die Fahrer mussen sich auf Punkte, Bußgelder und Fahrverbote einrichten. So denn stimmt, was die Polizei verlauten lässt. Kurdo bedachte die Beamten jedenfalls bereits mit der über die Maßen gangstermäßigen Schmähung "Pinocchios in Uniform" und zeigt sich ansonsten unbeeindruckt: "Egal. Führerscheine kann man auch kaufen. Außerdem war es ein Porsche Panamera. Augen aufmachen!"

Das möglicherweise Tragischste an der Geschichte: Sie lieferte wieder materiefernen Schreiberlingen, die ungefragt Ratschläge erteilen, Stoff für ihre Märchen vom "lächerlichen Gangsta-Rapper-Getue". Ernsthaft? Mit jemandem, der über sich in der dritten Person schreibt, würde ich auch nicht reden wollen.

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