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Hängengeblieben

Ebenfalls für die Juice verfasste Kollege Falk Schacht einen Kommentar, in dem er seine eigene Generation zu mehr Aufgeschlossenheit mahnte: Er kritisiert "Männer und Frauen um die vierzig, gerne auch schon drüber, die inhaltlich genau dieselben Sätze in Richtung junger Menschen ablassen, die sie selbst früher hassten zu hören. Das sei 'alles kein Hip Hop mehr, keine Rap-Musik, der ist kein richtiger Rapper, es gibt keine Jams mehr, früher war alles besser' und so weiter. Und ich kann wieder nur sagen: Ich hasse diese hängengebliebenen Sätze und Meinungen von alten Menschen, die ihrer eigenen Jugend nachtrauern und deshalb alles Nachfolgende schlechtmachen müssen."

Das stimmt einerseits natürlich. Das haltlose Hip Hop-ist-tot-Geschwätz kann ich auch nicht mehr hören, zumal das wirklich nur glauben kann, wer seine Finger ganz feste in die Ohren stopft. Andererseits liegt es irgendwie auch in der Natur dieses Konzepts "Alter", dass man nicht mehr ganz so einfach in Verzückung zu versetzen ist: Wenn ich schon tausendundeine ähnliche Geschichte gehört habe, muss die tausendundzweite halt ungleich origineller ausfallen als die erste, um mich noch vom Hocker zu reißen.

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