Requiem
Nochmal Hamburg, aber vom anderen Ende der Bombast-Skala: Dass Samy Deluxe auf laut.de noch einmal vier Punkte abgreifen würde, hätte ich auch nicht erwartet. Den Kollegen Dominik Lippe hat er mit seiner Version von "Hochkultur" aber offenbar überzeugt. In dem Fall, dachte ich, riskier' ich vielleicht doch mal einen Blick:
"Schau', wie ich aus der Masse rausrag'. Für dieses Monument hab' ich lang gebauspart." Ernsthaft? "Gebauspart" ist jetzt auch schon ein Wort? Ich schaue weisungsgemäß und sehe: Auch die aufwändige Verpackung verschleiert nicht, dass Samy noch immer nichts zu erzählen gefunden hat, das über das Beschwören der eigenen (vergangenen) Großartigkeit hinausreicht. Insofern erscheint der Titel "Requiem" tatsächlich treffend gewählt. Können wir das Thema jetzt vielleicht endlich in Frieden ruhen lassen?
2 Kommentare mit einer Antwort
Das ist ja das Ding: Samy muss bzw. soll auch gar nix erzählen. Am besten war er immer, wenn er einfach nur gerappt hat, ohne peinliche Zweckreime für ein Thema zu bemühen, das eh keinen juckt. Aber Herr Sorge ist ja anspruchsvoller Künstler und muss es jeden wissen lassen.
Ich verstehe nicht, warum Samy hier wieder so viel kritischer gesehen wird. Als ob die "heißen Tipps" hier künstlerisch viel mehr herausragen würden, insbesondere was das Textliche angeht. Ich meine, hier wird sich über "gespaubart" aufgeregt, aber jeder 2te Trap-Klon aus D mit den selben fünf Modemarken-Shoutouts im Text als "interessanter Newcomer" gepriesen. Nicht dass ich Samys aktuellen Output besonders goutieren würde, aber dieses allgemeine Gebashe von den Leuten, die halt schon länger dabei sind und sich dabei (zwangsläufig) wiederholen, nervt halt.
Indeed.