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Sturmtief

Noch kälter erwischte mich diese Woche allerdings Vega. Ich habe bis heute kein Album des Frankfurter Rappers komplett durchgehört und nur hier und da ein paar Singles aufgeschnappt, die ich meist recht solide fand, mehr auch nicht. Aber das was er seiner neuen Platte "WSSNMB" vorausschickt, zog mir milde gesagt ein wenig die Schuhe aus.

Ich bin ja ohnehin ein Sucker für sentimentale Intros, in denen Rapper über melancholische Beats ihren Leidensweg nacherzählen, und Vega scheut hier nicht davor zurück, dahin zu gehen, wo es wirklich weh tut. Von Suizidgedanken, Depressionen über gesundheitliche Probleme als Kind bis hin zum Suizid seiner Partnerin: Die Ansage zum Beginn des Songs, dass das Album beim Psychiater starte, kann man ebenso als Warnhinweis lesen, eine Packung Tempos bereitzuhalten.

Das Finale des Songs, in dem Vega dann enthüllt, wofür das Akronym im Titel des Songs steht, schickt dann noch mal eine Welle Gänsehaut hinterher. Ja, der Pathos tropft am Ende aus allen Nähten, aber selten fühlte sich das so verdient an wie hier. Vielleicht sollte ich dem Katalog des Frankfurters noch mal einen etwas ausgiebigen Besuch abstatten, dieser Song zählt nämlich bereits jetzt zu den besten deutschen Releases des Jahres.

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