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Aber ja, genug ausgeblendet. Bringt den ersten Corona-Song der Woche rein!

Der stammt von Lemur und klingt auf jeden Fall einmal mürbe, knirschend und angemessen kaputt. Lemur hat die Diktion und Stimmlage, um so einen Song zu machen, aber ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob das hier der richtige ist. Irgendwie fühlt sich diese Zeigefinger-Ästhetik falsch an.

Der erste Part bezieht sich auf Menschen in Deutschland, die die Bedrohung nicht ernst genug genommen haben, und verwebt das mit Rassismus gegen China. Der zweite Part wendet sich gegen den neu zu findenden Sozialdarwinismus. Grundsätzlich würde ich zwar sagen, dass jede Beobachtung für sich zutrifft. Aber die Art, wie Lemur sie zusammenwebt, vereinfacht doch ein paar Dinge.

Sascha Lobo nannte den aktuellen Umgang mit dem Thema Corona eine "Vernunftpanik", und auch wenn Lemur sicher nicht panisch ist, wirkt der Song, als suche er Schuldige. Und klar, man hätte früher reagieren können, man hätte, man hätte. Aber dieses Schuldige-Suchen und Zeigefinger-Zeigen fühlt sich zumindest in meinen Augen angesichts einer humanitären Krise unangemessen an. Niemand findet es geil, dass der Virus hier ist, und im Grunde geht nur jeder unterschiedlich mit der eigenen Hilflosigkeit um. Da jetzt eine Competition daraus zu machen, wer die Situation wokesten handhabt, hilft auch nur bedingt weiter.

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