Die Sängerin verwendet den scheinbar zynischen Kommentar eines NASA-Sprechers zum Unglück. Die Angehörigen der Opfer reagieren empört.

Cape Canaveral (has) - Im Song "XO" ihres neuen, selbstbetitelten Albums verwendet Pop-Diva Beyoncé eine Aufnahme des ehemaligen NASA-Sprechers Steve Nesbitt. Der übermittelte kurz nach der Explosion der Raumfähre Challenger die schockierende Nachricht an die Öffentlichkeit und sprach dabei von einer "offenbar größeren Fehlfunktion". Bei dem Unglück explodierte die Rakete gut eine Minute nach dem Start in 15 Kilometern Höhe. Alle sieben Astronauten verloren dabei ihr Leben.

Beyoncés Song "XO"

Die Hinterbliebenen der damaligen Insassen zeigen sich nun empört. June Scobee Rodgers, die Witwe des verunglückten Kommandanten, gab zu Protokoll, sie sei sehr "traurig" und "enttäuscht". Zudem lasse das Lied wieder schlimme Erinnerungen in ihr aufkeimen. Es handle sich um eine "sehr emotionale Angelegenheit" für sie und ihre Familie.

Statement von Beyoncé

Ein wenig Mitgefühl schien sich daraufhin in Beyoncé zu regen. Die 32-Jährige ließ sich zu einem Statement gegenüber ABC News hinreißen. Darin erklärte sie, sie habe den Song mit der Intention aufgenommen, Menschen zu helfen, die geliebte Personen verloren haben. Er solle zudem daran erinnern, wie schnell unerwartete Dinge passieren können. Das Andenken an die Opfer des Challenger-Disasters trage sie in ihrem Herzen.

Beyoncé "Drunk In Love"

Fotos

Beyoncé

Beyoncé,  | © Parkwood Entertainment (Fotograf: 13thWitness/Invision) Beyoncé,  | © Parkwood Entertainment (Fotograf: 13thWitness/Invision) Beyoncé,  | © Parkwood Entertainment (Fotograf: 13thWitness/Invision) Beyoncé,  | © Parkwood Entertainment (Fotograf: 13thWitness/Invision) Beyoncé,  | © Parkwood Entertainment (Fotograf: 13thWitness/Invision) Beyoncé,  | © Parkwood Entertainment (Fotograf: 13thWitness/Invision) Beyoncé,  | © Parkwood Entertainment (Fotograf: 13thWitness/Invision) Beyoncé,  | © Parkwood Entertainment (Fotograf: 13thWitness/Invision)

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3 Kommentare mit 27 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    Wie Kohle die Hinterbliebenden, für das gespielte heulen wohl bekommen haben?

    • Vor 10 Jahren

      @ steffi
      ich sehe es genau anders:
      beyonce hätte die angehörigen vorher !!! über ihr vorhaben befragen müssen !

    • Vor 10 Jahren

      das ist doch nicht dein ernstz, lieber wal. als künstler soll man sich erstmal bei jeder quelle, die sowohl emotionalisierung nach sich zieht als auch zeitgeschichte ist, erstmal im jeweiligen verwandtenumkreis umhören, ob man die bereits erfolgte öffentlichkeit dekaden später musikalisch für ne message nutzt?
      nicht dein ernst!
      wo soll das anfangen, wo aufhören? erstmal mit dem telefonbuch loslegen, in der seligen hoffnung, die sagen alle gnädig "ja, mach mal" und wenn nicht, haut man den plan für nix in die tonne oder vertraut darauf, dass kreti und pleti auch schön den mund halten und nicht schon über die zur veröffentlichende mucke/das vorhaben plaudern?
      no fukking way!
      das wäre ja das ende der kunstfreiheit zugunsten irgendwelcher pietätsausschüsse, die hier nichts zu suchen haben.....

    • Vor 10 Jahren

      Hätte völlig gereicht, wenn man um das Sample ein Stück gebastelt hätte, das zumindest ansatzweise etwas damit zu tun hat. Und nein, die Zeile "I'm crashing into you" lasse ich in diesem Zusammenhang nicht gelten.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 10 Jahren

      werter anwalt.
      selbst beyonce scheint respekt vor den gefühlen der hinterbliebenen zu haben. dein überzogenes statement postuliert eine uneingeschränkte "generalvollmacht" für das künstlertum.
      auch künstler sollten - wie jedes andere wesen auch -
      sensibel und einfühlsam sein.
      ich kenne vorliegend nicht den satz des nasa-sprechers. aber warum "steffi de blade" der witwe rogers (das ist immerhin die ehemalige lebenspartnerin des verunglückten astronauten) unterstellt, sie wolle geld herausschlagen, ist für mich unverschämt.

    • Vor 10 Jahren

      Bald darf man als Künstler einfach mal gar nichts mehr, weil sich zu exakt jedem Thema immer einer finden lässt, der sich dadurch angegriffen fühlt oder schlimme Erinnerungen damit verbindet. Die Explosion der Challenger ist ein historisches Ereignis. Soll man doch auch noch jeden Musiker, der sich mal mit ner Zigarette ablichten lässt, verklagen weil täglich Menschen durch Lungenkrebs dahinraffen und trauernde Angehörige hinterlassen.

    • Vor 10 Jahren

      @ morpho
      1. also, als "künstler" bist du mir bisher nicht erschienen.
      2. die explosion ist verebbt. aber die wittwe noch nicht. ich bin gegen eine öffentlichkeit, die "flachmatische" apelle braucht.
      3. nichts gegen dich, ich hör dir gerne (nicht immer, aber meistens) zu.

    • Vor 10 Jahren

      Punkt 1 ist überflüssig. Die Rede war ja nicht von mir als Künstler, Musiker, Interpreten oder wie auch immer man es nennen will. Beyonce kann man mit viel Wohlwollen als solche bezeichnen, ob man ihrer Musik was abgewinnen kann sei mal dahingestellt. Abgesehen davon weißt du gar nicht, ob ich dir als solcher erschienen bin, ohne meinen echten Namen zu kennen. ;)

      Das ist für mich die gleiche Situation, wie mit dem Homosexuellen, der Klage gegen Bushido erhoben hat, mit dem Unterschied, dass man bei seinen und den Texten vieler anderer Rapper auch wirklich Diskriminierung gegen Schwule, Frauen und sonst wen raushören kann. Da fänd ich den Tumult schon fast wieder verständlich, aber eben nur fast. Wenn Beyonce das Sample irgendwie in einen Kontext eingebracht hätte, in dem sie die Katastrophe verspotten würde, wär ich komplett auf deiner Seite.

      Zu Punkt 3: Ich nehm das auch nicht persönlich. Muss ja nicht jeder meine Meinung teilen (dann würden wir die Hölle auch gediegen überfüllen). Bin halt grundlegend anderer Ansicht und finde nicht, dass Musiker sich um jeden Preis darum bemühen sollten, sich allem und jedem gegenüber einfühlsam zu geben. Da geht's mir dann auch nicht mehr darum, sich auf einen Konsens zu einigen.

    • Vor 10 Jahren

      merk schon, wir (ich und du) reden zum kernthema aneinander vorbei.
      vielleicht ein andermal.

    • Vor 10 Jahren

      ich sehe es eher wie der Anwalt.
      Kunst darf (und muss zeitweise) einfach auch Leuten auf den Sack oder gegen den Strich gehen. Kunst muss eben manchmal auch Gefühle verletzen. Kunst darf eben auch eine schallende Ohrfeige sein.
      Man kann fast jede Geschmacklosigkeit mit "ist halt Kunst" abtun.
      Als Kunstkonsument muss ich dann für mich entscheiden, was ich gut finde / unterstützen will.

      ich würd dann eher mal die Immunität von Staatsmännern abschaffen, bevor ich anfange über die Abschaffung selbiger gegen künstlerische Äusserungen auch nur Ansatzweise nach zu denken. Kunst muss frei sein. Es gibt kein "bisschen Frei" ... ist sie leider nicht immer. Damit beschneiden wir uns aber nur selbst.

    • Vor 10 Jahren

      sehe es ebenso wie der anwalt und hr. cafpow. zusätlich verstehe ich den stein des anstosses nicht. wenn ich es richtig verstanden habe stört die hinterbliebenen die reine verwendung der damaligen berichterstattung als audiospur in dem song!?
      wenn ich daran denke wie viele geschichtsträchtige reden/berichterstattungen etc. zu etlichen traurigen (aber auch schönen!) ereignissen in musik verwurstet wurden müsste ja ständig jemand ungeheuer verletzt sein.
      klar, es ist "nur" beyonce aber dennoch: unnötigste aufregung.

    • Vor 10 Jahren

      Sancho, wo bleibst du?

    • Vor 10 Jahren

      das ist aber ne interessante nebendiskussion geworden. lieber wal, so du dein statement als eine art einforderung sensiblen handelns auf rein moralicher ebene einforderst, ist deine ansicht ja nachvollziehbar und verretbar. ich hatte dich des "muss" wegens anders verstanden.
      ansonst6en sagt morpho es recht deutlich: die intention in ihrer sichtbarkeit macht die musik. beyonce setzt hier ein denkmal. das ist konstruktiv. der obig ebenfalls erwähnte bushido jedoch dient immer nur dem eigenen narzismus, selbstmitleid und der lust am provozieren.
      das eine zur erinnerng geeignet, das andere taugt nur zur herabwürdigung.
      ...und dem bastler von denkmälern möchte ich das vorhaben nicht mit zusätzlichem erlaubnistamtam belasten;
      ohne ansehung der tatsache, dass ich beyonce rein persönlich muskalisch verachte, weil sie nichts dolles aus dem immensen talent macht -

    • Vor 10 Jahren

      @berber79:
      Nicht die Verwendung an sich, sondern die Verwendung in einem Pop-Song, dessen Inhalt nicht die Verwendung dieses Samples rechtfertigt - dieser Auffassung ist zumindest Herr Cowing, seines Zeichens NASA-Angestellter, und ich vermute stark, daß eben das auch einige Hinterbliebene stört.
      Klar gibt es sehr viele Beispiele dafür, wie verschiedene Zeitdokumente ihren Weg in die Kunst gefunden haben, teilweise sogar auf ungewöhnliche Art und Weise ... und nicht jede dürfte nach dem Geschmack der Hinterbliebenen sein, aber meistens liegt es ja in der Absicht des Künstlers, eine Meinung zu äußern oder zum Nachdenken anzuregen, insofern kann man die Benutzung solcher Auszüge bequem vertreten.
      Fehlt mir bei Beyoncé. Wenn schon nicht deutlich im Text, so hätte sie doch die Chance gehabt, im Videoclip ihre Absicht klarer zu machen (so diese bereits bei den Dreharbeiten feststand). Hatze abba nich.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 10 Jahren

      kann es sein, dass ich da bisi am Thema vorbeigesegelt bin? Ich habs so aufgefasst, dass man auf Rücksicht anderer Zensur (in der Kunst) befürworten sollte.
      Was ich vehement ablehnen tät.
      Mal ganz davon abgesehen wie künstlerisch wertvoll etwas ist. Ich mein ... Beyoncé ... bahh.

    • Vor 10 Jahren

      man munkelt "order of the death´s head" hätten auf dem hk album die komplette schindlers liste vertont :saint:

    • Vor 10 Jahren

      @skywise
      danke für deine ausführung. kenne den beyonce-track nicht. aber wenn das wirklich keinerlei bezug hat ist es schon irgendwie deplatziert. wobei sich das ein wenig mit anwalts aussage beisst - schätze ich muss mir das tatsächlich selbst anhören/ansehen.
      muss anwalt auch noch mal zustimmen, tolles talent - nix draus gemacht, wie bei so vielen träller-sternchen.

  • Vor 10 Jahren

    Daß die Satanistenh*re Spaß an Menschenopfern, tragischen Todesfällen und rituellem Mißbrauch hat, war doch wohl schon vorher jedem klar, oder?

  • Vor 10 Jahren

    ich nenne das mal einen geschickten PR-"Gag" zum Jahresanfang...quasi so ähnlich wie Heino im letzten Jahr. Was polarisiert bzw. in die Medien kommt, wird gekauft...