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Platz 3: "Joker" – Hildur Guðnadóttir (2019)

Es gibt eine Schlüsselszene in Todd Phillips' "Joker". Der fortwährend vom Leben gedemütigte Arthur Fleck begeht aus eher zufälligen Gründen einen Dreifachmord in der U-Bahn und flüchtet daraufhin in eine öffentliche Toilette. Dort fällt die Unruhe von ihm ab. Der Joker findet zu sich. Und die von Joaquin Phoenix dargestellte Figur beginnt zu den Klängen des einsamen Cellos von Hildur Guðnadóttir zu tanzen.

Dem Schauspieler sei es schwer gefallen, "in die Figur einzudringen und diese Transformation zu finden", erzählte Guðnadóttir gegenüber KCRW, "Und der Regisseur fing an, ihm diese Musik am Set vorzuspielen. Und so ist diese Szene Joaquins Reaktion auf die Musik. Er macht tatsächlich eine Echtzeit-Interpretation der Musik."

Ein Jahr nach ihrer Arbeit für die vielbeachtete HBO-Miniserie "Chernobyl" legte Hildur Guðnadóttir einen ebenso wunderschönen wie tieftraugien Score vor, der in seiner weitergehenden Konzentration auf das Cello die Einsamkeit des Joker auf den Punkt bringt. Ein Grammy, der Oscar und der Golden Globe wechselten völlig zu Recht in den Besitz der Isländerin.

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