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OutKast - "Speakerboxxx/The Love Below"

Künstlerische Differenzen? Kein Problem bei OutKast: Dann macht halt jeder seins. Will meinen: Der eine lässt, aufgebrezelt mit ordentlich P-Funk-Vibe, Dirty South und Crunk durch die "Speakerboxxx" wummern, während der andere auf "The Love Below" seiner Experimentierfreude frönt, sich in Pop, Jazz und Funk ausprobiert (der Rapgott bewahre, auch im Gesang!) und im Kreise zahlreicher Gastkünstlerinnen die Liebe in allen Schattierungen besingt. Unter die Leute bringen kann man die beiden Solo-Alben dann ja immer noch im Doppelpack.

Natürlich erwies sich die Trennung letzten Endes als lange nicht so rigide, wie sich das auf dem Papier las. In der Summe ist es eben doch ein OutKast-Album geworden, dessen beide Teile von der Präsenz des jeweils anderen nur profitiert haben. In der Neurowissenschaft nennt man das Kontrastverstärkung. So wirken die Lyrics auf "Speakerboxxx" noch tiefschürfender, "The Love Below" mutet musikalisch noch mutiger an, und die Fans wollten ohnehin beides: Country und Western, Big Boi und André 3000.

Oh, und wie sie das wollten: "Speakerboxxx/The Love Below" katapultierte OutKast erstmals in ihrer Karriere an die Spitze der Billboard-Charts, allein in der ersten Woche wanderten über eine halbe Million Einheiten über die Ladentheken, in der zweiten eine weitere knappe Viertelmillion. Multiplatin? Check. Diamantstatus? Check. Obendrein immerhin drei von den sechs Grammys, für die das Doppelalbum nominiert war: keine allzu üble Ausbeute.

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