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Maxim - "Meine Soldaten"

Ja. Das war er, der Moment, in dem deutscher Singer/Songwriter-Pop gezeigt hat, dass er nicht zwingend in den unteren Bereichen der Mittelmäßigkeit dümpeln müsste. Dass er, statt Plattitüden von Wandtattoos zu kopieren, wirklich Herz und Seele zerfetzenden Tiefgang entwickeln könnte. Dass sich "Meine Soldaten" vor zehn Jahren zum Radiohit auswuchs, bewies es: Es geht doch.

Was Maxim einst über seine Kollegin Judith Holofernes sagte, trifft auf ihn selbst ebenfalls zu: Er kennt einfach die gewaltigsten Wörter. Als die allergewaltigsten stellen sich oft die heraus, die ganz leise und harmlos daherkommen. In "Meine Soldaten": das "Herz", das man im Refrain schier brechen hört, wenn das Gefühlschaos erbarmungslos niedergerungen, die Ordnung wiederhergestellt wurde, koste es, was es wolle. Die Brutalität dieses verzweifelten Versuchs, emotionalem Aufruhr zu kontrollieren, zieht einem auch nach einer Dekade noch schier die Schuhe aus.

Man hätte diesem Mann den Durchbruch in den Mainstream wirklich gegönnt. Mit "Meine Soldaten" schien er damals zum Greifen nah. Es wurde irgendwie doch nichts draus, schade. Die gute Nachricht jedoch: Maxim ist noch immer unterwegs. Er macht, wenn auch viel zu tief unter dem Radar der meisten, ungebrochen wundervolle Popmusik, liebevoll und detailverliebt komponiert und arrangiert, mit Lyrics, die diese Bezeichnung auch verdienen. Eben erst ist seine neue Single erschienen, "Ich Erinner' Mich An Alles".

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