laut.de-Kritik
Pixies, U2 und The Police - hier ist alles dabei.
Review von Mathias MöllerLiebe Leute, diese Band gibt uns einiges zu hören. Maxeen legen ein Debüt vor, auf dem sie schamlos ihre Einflüsse offenlegen und in tonalen Referenzen den Helden ihrer Jugend huldigen. Wer die sind? Nach eigener Aussage des Dreiers aus Kalifornien die Pixies, U2 und The Police. Und das hört man. Besonders letztere Band lungert auf "Maxeen" an jeder Ecke herum. Manchmal klingt es, als ob Tom, Shannon und Jay Stings alte Combo direkt aus den Achtzigern ins Studio gebeamt hätten.
Aber auch die mitunter reggae-eske Gitarre erinnert an die brilliante Popformation (ebenfalls ein Trio) aus dem Jahrzehnt der musikalischen Schwerverbrechen. Doch Sänger und Basser Tom Bailey (auch in dieser Hinsicht gleicht er Sting) hat stimmlich wesentlich mehr zu bieten als einen billigen Abklatsch des Esoterik-Poppers ("Lead Not Follow"): dezente Rockröhrerei bei "Delete Lola" und "Shuffle My Feet" oder schlicht schönes Vokal-Artistentum im Song "Poison June".
Auch musikalisch meistern Maxeen eine erstaunliche Bandbreite. Mit "Please" gehen die Jungspunde gleich in die Vollen. Die Drums treiben und stampfen, die Gitarre schlingert mit. Der Fuß beginnt ganz von alleine zu wippen. Die Wippgeschwindigkeit steigert sich bei "Love Goes A Long Way" noch ein bisschen, hier groovt der Bass wunderbar zum Reggae-Rhythmus der Gitarre. Ein erstes Mal stellt sich das Bedürfnis ein, laut "Love Goes A Long Way" mitzubrüllen.
Wenn man "Strangers" begegnet, sind Police auf einmal wie weggeblasen. Dafür rocken Maxeen jetzt straight nach vorne, der hörende Körper will mit. Erst bei "White Flag" bekommt der Körper eine Pause, dafür kommt jetzt die Luftgitarre dran. Shouting und Sechs-Saiten-Solo fordern gradezu zum Posen auf. "Shuffle My Feet" würde Akte X-Belle Dana Scully wahrscheinlich mit folgenden Worten kommentieren: "Mulder, meine motorischen Fähigkeiten sind stark beeinflusst".
Denn jetzt wird richtig gerockt. Lasst die Haarteile fliegen, beziehungsweise die Füsse shufflen, ihr Jünger des Rock. Besonders bei den schnellen Stücken merkt man Maxeen die Spielfreude an. Die Musik wirkt wie aus einem Block gemeißelt und macht Hörern und Band so gleichermaßen Spaß. Und sie hinterlässt den Hörer ohne Bewegungsmangel und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
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