Porträt

laut.de-Biographie

The Mopeds

Wenn man von Großkalibern wie Tom Jones, Roxette und den Cardigans ins Studio zitiert wird, um seine Posaunenkünste in den Dienst des Kollektivs zu stellen, könnte der so umschwärmte Blechbläser irgendwann auf die Idee kommen, es einmal im Alleingang zu versuchen. Zumal wenn auch das Gitarrenspiel und der Gesang keine Fremdworte sind. Der Schwede Jens Lindgård ist dieser Tausendsassa, der 1994 mit Brüderchen Petter an den Drums The Mopeds gründet.

The Mopeds - Fortissimo Aktuelles Album
The Mopeds Fortissimo
Kann einem ein beknackterer Bandname einfallen?

Mit Bassist und Nebenbei-Tourmanager David Carlsson, den Petter an der Jazzschule in Skurup (der literarischen Heimat Nils Holgerssons) kennenlernt, entstehen die ersten Songskizzen, die im Frühjahr 1996 das Label Vibrafon aufmerksam machen. Kurz darauf sorgt die EP "Hände Hoch", speziell der Song "Lizard" für einiges Aufsehen in der schwedischen Indie-Landschaft. Jener Song ist denn auch auf dem '98er Debütalbum "The Hills Are Alive With The Sound Of Mopeds" drauf, das sogar im fernen Japan erscheint. Doch was ein Band-Traumstart hätte werden können, endet eher unglücklich, da Vibrafon im Herbst zwar noch die Single "She Went Boom" veröffentlicht, von Promo-Arbeit aber weitgehend absieht und statt den Mopeds andere Bands unterstützt. Mit Patrik Bartosch erweitert sich die Band derweil zum Quartett.

Die viel geschmähte musikalische Rivalität zum Nachbarland Dänemark ficht die Mopeds nicht an, und zur Belohnung ist bald ein Deal mit dem Kopenhagener Label Crunchy Frog am Start. Dort erscheint als Vorbote die Single "Steppin' On Fire", bevor mit "The Land Of The Three" 2001 das zweite Mopeds-Album in die Läden kommt. Das Video zur Single "Dina Tried Her Silverbow" erhält der Band zufolge nur aufgrund von zu viel Sex, Drogen, Alkohol und Stroboskop kein MTV-Airplay. Nach viermaligem Umschneiden sendet der Musiksender den Clip gelegentlich nach 21 Uhr.

Bis zum nächsten Album im Jahr 2005 bauen die Bandmitglieder ihr eigenes Aufnahmestudio Gula Studion aus und arbeiten dort in der Funktion als Soundingenieure und Produzenten mit zahlreichen Bands, u.a. schauen 2003 die schottischen Newcomer Franz Ferdinand vorbei. Nachdem Jens Lindgård für die anfangs erwähnten Bands erfolgreich seine Posaune ausgepackt hat und zudem glücklicher Vater geworden ist, heißt es 2005 wieder: Alle Mann auf die Mopeds. "Fortissimo" heißt das mit 32 Minuten äußerst knapp ausgefallene, neue Indie-Popalbum, das wieder reichlich eingängig ausfällt. Skandinavischer Indierock mit 60s-Pop-Anleihen und gelegentlichen Fuzz-Einschüben sorgen für einen geselligen Unterhaltungswert. Im Herbst 2005 erscheint "Fortissimo" auch in Deutschland.

Alben

Surftipps

  • The Mopeds

    Offizielle Seite: grell.

    http://www.themopeds.com
  • Gula Studion

    Das schicke Studio der Lindgaard-Brüder in Malmö.

    http://www.gulastudion.com/

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