Porträt

laut.de-Biographie

Spiritual Beggars

Als Gitarrist Michael Amott die Spiritual Beggars 1992 ins Leben ruft, steht er hauptsächlich noch bei Carcass in Lohn und Brot. Zusammen mit seinen Kumpels Christian 'Spice' Stöstrand (Gesang und Bass) und Ludwig Witt (Drums) knallt er sich die eine oder andere Bong in die Rübe und lässt die Gitarren jaulen. Anstatt sich mit Death Metal zu beschäftigen, widmet sich das Trio lieber dem nebeligen Stoner Rock.

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Nachdem Michael '94 bei Carcass aussteigt, widmet er sich zunächst nur den Spiritual Beggars. Wrong Again Records veröffentlichen im selben Jahr das gleichnamige Debüt. Darauf zelebrieren die drei Mucker einen Sound, der irgendwo zischen Kyuss und Trouble liegt. Fette Black Sabbath-Riffs und ausgedehnte Jam-Orgien sorgen für einen authentischen 70s Spirit - mehr als nur eine Tüte dürfte bei den Aufnahmen gedreht und geraucht worden sein.

Als das zweite Album 1996 erscheint, ruft Michael auch schon seine nächste Band Arch Enemy ins Leben, die wieder deutlich härtere und schnellere Töne anschlägt. "Another Way To Shine" bietet in etwa die selbe Kost wie der Vorgänger und zerfasert etwas, wenn die Birne zu sehr zugequalmt ist und sich ein Jam an den anderen reiht.

Strukturierter kommt zwei Jahre darauf "Mantra III" daher, zu dem Keyboarder Per Wiberg (Opeth) und Stefan Isebring (Percussion) ihren Teil beitragen. Vor allem die Sounds der Hammondorgel passen hervorragend zur Musik der Spiritual Beggars. Für den Mix zeichnet Sound-Guru Fredrik Nordström (At The Gates, Candlemass, Dream Evil) verantwortlich, auf der anschließenden Tour eröffnen sie für Fu Manchu.

Der wirklich herausragende Wurf ist aber das vierte Album "Ad Astra". Musikalisch liegen sie ziemlich genau in der Mitte von Deep Purple und Black Sabbath, wobei sich das technisch hochwertige, aber doch gefühlvolle Gitarrenspiel von Michael und die Keys von Per bestens ergänzen. 70er, 80er, 90er, die Beggars spielen sich durch jede musikalische Epoche.

Zur Jahrtausendwende gehört Drummer Ludwig zusammen mit Leo Smee (Cathedral) und vor allem Bill Steer (Ex-Carcass/Ex-Napalm Death) zum Gründungs-Line-Up der Stonerband Firebird. Auch Spice ist abseits unterwegs und singt auf dem Debütalbum der Mushroom River Band. Doch irgendwie scheint die harmonische Bandstimmung danach verflogen zu sein. Vielleicht war auch nur das Pot schlecht. Auf jeden Fall nimmt Spice Ende 2001 seinen Hut und schließt sich voll den Mushrooms an.

Spiritual Beggars - Sunrise To Sundown
Spiritual Beggars Sunrise To Sundown
Der Ort, wo All und Wüste sich berühren.
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Die Spiritual Beggars ziehen sich mit dem The Quill-Bassisten Roger Nilson und dem Grand Magus-Sänger Janne Christofferson aus der Affäre. Nilson steigt 2002 ebenfalls bei Firebird ein, spielt aber auf der Tour mit Clutch, Spiritu und Dozer noch bei den Beggars und ist auch in Japan dabei. Danach widmet er sich aber wieder seiner Hauptband und eben Firebird, weshalb Michael kurzerhand seinen Arch Enemy-Kollegen Sharlee D'Angelo in die Band holt. In dieser Besetzung nehmen sie im Juli 2004 "Demons" auf.

Gerade als nach einer Art Winterschlaf wieder etwas Leben in die Band kommt, da Michael eine Reihe neuer Songs beisammen hat, steigt JB aus, um sich ganz auf Grand Magus zu konzentrieren. Somit greifen sich die Beggars den Firewind-Fronter Apollo Papathanasio ab, der zwar aus Griechenland stammt, aber in Schweden wohnt. Mit ihm nehmen sie die 2010er Scheibe "Return To Zero" und auch das drei Jahre später folgende Album "Earth Blues" auf.

Trotz des prallen Arch Enemy-Tourplans passen die Beggars, auch das nächste Album "Sunrise To Sundown" dem Dreijahrestakt an. Sie schreiben die Platte sogar im Team. Die fertigen elf Songs kriegen dann sogar ein Live-Recording spendiert. In fünf Tagen ist das Ding im Kasten. Michael Amott lässt hörbar stolz verlauten: "Wenn wir zusammenkommen haben wir einen bestimmten Sound. Aber das hier klingt dazu noch ein bisschen facettenreicher."

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