Porträt

laut.de-Biographie

Skyclad

Seine ersten Sporen verdient sich Sänger Martin Walkyier bei den britischen Thrashern Sabbat. Bei denen beginnt auch ein junger Gitarrist namens Andy Sneap seine ersten Schritte im Musikbiz, der später als Produzent noch von sich reden macht. Allerdings muss der Kerl zu der Zeit auch ein unerträglicher Klugscheißer gewesen sein, denn nicht zuletzt wegen ihm, packt Martin Ende 1990 seine Koffer.

Skyclad - Forward Into The Past Aktuelles Album
Skyclad Forward Into The Past
Wiederauferstehung zwischen Folkrock und Heavy Metal.

Während Sabbath mit neuem Frontmann weitermachen, leert sich Martin erst einmal ein paar Bier in einer Kneipe in Newcastle upon Tyne in den Hals. Dort sitzt er mit seinem Kumpel Steve Ramsey zusammen, der zu der Zeit noch bei Pariah und Satan die Gitarre schrubbt. Zusammen beschließen sie, eine Band ins Leben zu rufen, die neben Metal-Einflüssen auch verstärkt Wert auf folkloristische ELemente legt. Steve bringt seinen alten Kollegen Graeme 'Bean' English (Bass) noch mit und los geht's mit Skyclad.

Unter dem Einfluss ihrer eigenen Thrash-Roots und Folkbands wie The Levellers oder New Model Army, schreiben sie ihre ersten Songs. Da Martin noch an das Noise Label gebunden ist, haben die natürlich Vorrecht in Sachen Veröffentlichung, beharren aber auf einem Drummer. Das erst Demo war noch mit einem Drumcomputer eingespielt. Mit Keith Baxter machen sie sich an die Aufnahmen zum Debüt "The Wayward Sons Of Mother Earth". Ein Typ namens Mike Evans spielt bei ein paar Songs Violine und schon ist der Begriff Folk-Metal geboren.

Bis sich Bands wie Subway To Sally oder Horden von andern Mittelalter Bands mit Violinen und ähnlichem Schnickschnack an die Öffentlichkeit trauen, ist es noch ein weiter Weg, der Grundstein ist aber gelegt. Fans und Presse zeigen sich gleichermaßen begeistert. Martins sehr hintergründige Texte tragen von Anfang an einiges zum guten Ruf der Briten bei. Als nach der Veröffentlichung schon die ersten Touren mit Overkill, Gamma Ray, Candlemass oder Xentrix anstehen, holen sie sich Violinistin Fritha Jenkins und den Tourgitarristen Danny Porter ins Line-Up.

Vor allem Fritha hat auf dem zweiten Album "A Burnt Offering For The Bone Idol" eine tragende Rolle, übernimmt sie doch mit ihrer Violine einige Melodien, die sonst eigentlich die Leadgitarre spielt. Inzwischen ist mit Dave Pugh (Ex-D.A.M.) ein zweiter Gitarrist dabei. Erneut touren sie mit Overkill und den Knallköpfen von Lawnmover Death. Nach ein paar Dates mit Paradise Lost und der EP "Tracks From The Wilderness", stehen sie sogar im Vorprogramm von Manowar auf der Bühne.

Schon ein Jahr später legen sie mit "Jonah's Ark" nach und räumen den Folk-Elementen noch mehr Raum ein. Für Fritha ist es das letzte Album mit der Band, denn nach der Geburt ihrer Tochter verabschiedet sie sich ins Privatleben. Für sie steigt vorrübergehend Catherine Howell ein, die auf "Prince Of The Poverty Line" die Violine spielt. Noise unterstützen die Band kaum und so können weder die geplanten Dates mit Dio, Paradise Lost und Sepultura stattfinden.

So erscheint '94 "Prince Of The Poverty Line", ehe Skyclad zunächst mit Trouble und anschließend mit Schwedenkönig Yngwie Malmsteen auf Tour gehen. Cathrin konzentriert sich nach der Tour wieder auf ihre Studien, weswegen sich die Briten auf die Suche nach einer neuen Violinistin machen müssen. Es dauert nicht lange und Georgina Biddle hat den Posten inne. Mit ihr starten sie die Aufnahmen zu "The Silent Whales Of Lunar Sea", müssen jedoch zwischenzeitlich abbrechen, da Steve im Studio zusammen klappt und schließlich einen Herzschrittmacher eingepflanzt bekommen muss.

Als dann auch noch ins Studio eingebrochen und das komplette Equipment der Band gestohlen wird, ist die Stimmung ganz am Boden. Dennoch wollen sich Skyclad nicht unterkriegen lassen. Aber als wäre das alles nicht schon genug, steigt Keith Baxter kurz nach den abgeschlossenen Aufnahmen aus und auch Dave Pugh nimmt seinen Hut. Mit den beiden Inner Sanctum-Recken Dave Ray (Gitarre) und Jed Dawkins (Drums) engagieren sie zwei Sessionmusiker und gehen mit Black Sabbath und später Blind Guardian auf Tour.

Endlich sind sie auch von Noise Records weg und bei Massacre untergekommen. Mit Session-Drummer Paul Smith veröffentlichen sie '96 "Irrational Anthem" - Noise schlachtet den Backing Katalog noch mit der Best-Of "Old Rope" aus. Damit nicht genug, erscheint im selben Jahr schon das nächste Album "Oui Avant-Garde A Chance", das eigentlich nur als akustische EP geplant war, aber ständig anwuchs, nachdem nicht nur eine Kooperation mit Subway To Sally zustande kam, sondern auch je eine Coverversion von New Model Army, bzw. den Dexy's Midnight Runners auf die Scheibe kommt.

Die Hälfte der Drums hat wieder Paul Smith eingespielt, die anderen Hälfte stammt von Paul A.T. Kinson, der auch auf der Tour mit Subway To Sally hinter dem Drumkit sitzt. Als zweiter Gitarrist begleitet sie Dave Moore, der jedoch nicht lange dabei bleibt. Für "The Answer Machine?" wollen sie ein paar neue Wege beschreiten und integrieren auch Akkordeon, Flöten, Sackpfeifen und Banjos in ihren Sound. Folglich stocken sie ihre Line-Up für die Touren mit Drummer Mitch Oldham, Gitarrist/Violinist Nick Acons und John Leonard auf, der sämtliche anderen Instrumente spielt.

Nach ein paar Dates mit Mindfeed und Maraya zeigt sich das Line-Up jedoch schon wieder deutlich reduziert. Nachdem sie die alten Klassiker neu überarbeiten, starten sie eine Irish Pub-Tour mit Jay Graham an den Drums und Kevin Ridley an der Gitarre. Mit den beiden entern sie '98 auch wieder das Studio, um mit "Vintage Whine" das letzte Album für Massacre aufzunehmen. Nach einer weiteren Irish Pub-Tour kommt die Scheibe im folgenden Jahr raus und klingt deutlich härter, als sein Vorgänger.

Zusammen mit den Newcomern von Lacuna Coil geht es auf Tour. Im Anschluss sehen sich in aller Ruhe nach einem neuen Label um. Schließlich erhalten Nuclear Blast den Zuschlag. Zur Jahrtausendwende erscheint in Anlehnung an den ganzen Pokémon-Hype die Scheibe "Folkémon". Allerdings fallen fast sämtliche Touraktivitäten flach, da Martin seinen Ausstieg bekannt gibt. Grund hierfür sei vor allem die anhaltend schlechte, finanzielle Situation der Band. Unter dem Banner Return To The Sabbat versucht der kleine Sänger an alte Erfolge anzuknüpfen.

Bei Skyclad hält die Trauer um den Abgang des charismatischen Frontzwergs nicht lange an. Sie fragen einfach ihren langjährigen Kumpel/Produzenten/Gitarristen Kevin Ridley, ob er nicht den Job übernehmen will. Der zeigt sich von der Idee angetan und nimmt die Rolle zum ersten Mal 2001 auf der Tour als Opener für Fish ein. Massacre veröffentlichen derweil die Best-Of "History Lessons", während die Band einfach ihr eigenes Label Demolition Records gründet und dort "Another Fine Mess" mit Live-Aufnahmen von '95 veröffentlicht.

Drummer Jay verabschiedet sich schließlich auch in Richtung Return To The Sabbat doch seinen Platz nimmt Arron Walton ein. Das neue Line-Up zeigt zum erste Mal auf "No Daylights ... Nor Heeltaps" was man von ihm erwarten kann. Darauf spielen sie ausschließlich alte Klassiker neu ein und zeigen, dass diese mit Kevin am Mikro nichts von ihrer Stärke eingebüßt haben. Während sie an neuen Songs arbeiten, hat ihr Ex-Sänger inzwischen schon die nächste Band namens The Ende Destined am Start und wartet immer noch auf den Erfolg.

Nach ein paar Shows mit den Quireboys dauert es nicht lange, ehe "A Semblance Of Normality" erscheint. Darauf haben sie tatsächlich mit einer Streichersektion des Royal Philharmonic Orchestra zusammen gearbeitet und klingen deutlich düsterer als früher. Im September spielen sie zusammen mit Amon Amarth, Tankard, Hypocrisy und Tad Morose eine Gig auf einer Autofähre in Stockholm und feiern im Juli 2005 schließlich ihr 25-jähriges Bestehen.

2009 erscheint "In The ... All Together", danach widmet sich Kevin Ridley seinem Soloprojekt, während Steve Ramsey und Greame English ihre alte Band Satan wiederbeleben. Erst im Frühjar 2017 kommt mit "Forward Into The Past" neues Studiomaterial von Skyclad.

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Surftipps

  • Skyclad

    HTML für Anfänger, aber immerhin.

    http://www.skyclad.band/

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