Porträt

laut.de-Biographie

Raphael Gualazzi

Bekennt sich ein Musiker offen zu einem Stilmix aus Jazz, Soul, Pop und Klassik, wird er sich dem Vorwurf unentschlossener Beliebigkeit aussetzen müssen. Und wenn er dann noch die Sparte "Italian Pop" mit einwirft, dürfte das Kritiker-Fallbeil nicht fern sein. Außer, man vollführt derlei Spagate mit soviel Verve wie Raphael Gualazzi.

Der am 11. November 1981 im italienischen Urbino als Raffaele Gualazzi zur Welt gekommene Sänger und Pianist begeistert sich schon früh für die Welt der klingenden Töne. Im Alter von neun Jahren übt er sich im Notenlesen und Klavierspiel. Als Teenager besteht er die Prüfung fürs Konservatorium in Pesco und studiert dort klassische Musik. Als Ausgleich verdingt er sich in unterschiedlichsten Amateurbands und spielt dort Songs von Jazz bis Rock.

Seine ersten eigenen Lieder schreibt er als 19-Jähriger. Dabei beginnt er, den bei ihm gerade favorisierten Blues mit klassischen Elementen zu vermengen. 2005 kommt das Debütalbum "Love Outside The Window" heraus. Doch der ganz große Durchbruch gelingt ihm erst 2011. In der Kategorie "Newcomer" belegt Gualazzi beim San Remo Festival den ersten Rang.

Dieser Erfolg ebnet Raphael den Weg zur Teilnahme am Eurovision Song Contest. Dort belegt er mit seinem Beitrag "Madness Of Love" völlig unerwartet einen hervorragenden zweiten Platz in der Endabrechnung. Sein im selben Jahr erscheinendes Album "Reality and Fantasy" erreicht dadurch europaweit Spitzenplätze in den jeweiligen Landescharts.

In den Folgejahren ist Raphael weiterhin regelmäßiger Gast auf dem San Remo-Festival und absolviert Gigs rund um den Erdball. Für seinen 2013 veröffentlichten Longplayer "Happy Mistake" gewinnt er als Gaststars Camille, The Bloody Beetroots und The Puppini Sisters.

Als inspirierende Einflüsse nennt der Künstler unter anderem die Musik von Janis Joplin, Duke Ellington, Django Reinhardt und Count Basie als prägend für seinen persönlichen Stil. Einen besonders hohen Stellenwert nimmt für Gualazzi vor allem der Jazz ein.

Im Gespräch mit sueddeutsche.de erläutert er dazu: "Die Jazztradition ist der Ursprung der gesamten modernen Musik, und ich denke, sie kann erneuert werden, wenn sie mit neuen Sounds gemischt wird, mit Rock, Soul und Pop."

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