Porträt

laut.de-Biographie

Ozuna

Reggaeton habe die Fähigkeit, "mit nahestehenden Genres zu interagieren und zu fusionieren", berichtet der Musikethnologe Wayne Marshall. Zudem nehme er "die Rolle eines kulturellen Brückenkopfs zwischen den Metropolen dieser Welt" ein. Mit dem globalen Hit "Despacito" treiben Luis Fonsi und Daddy Yankee Anfang 2017 das Genre zu kommerziellen Höhenflügen. Im Fahrwasser des Songs folgen Künstler wie J. Balvin oder Maluma. Der vielleicht größte Profiteur des "Despacito"-Effekts hört auf den Namen Ozuna.

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Juan Carlos Ozuna Rosado wird im Frühjahr 1992 in San Juan geboren. Im Alter von drei Jahren findet sein Vater einen gewaltsamen Tod, woraufhin er hauptsächlich bei seiner Großmutter aufwächst. 2010 verlässt er für drei Jahre das US-Außengebiet in Richtung New York. Obwohl er schon als Teenager seine erste Musik aufnimmt, konzentriert er sich erst nach seiner Rückkehr nach Puerto Rico auf eine entsprechende Laufbahn. Golden Family Records verschafft ihm 2014 den ersten Vertrag. Kurz darauf erfährt sein Bekanntheitsgrad wegen seiner Single "Si No Te Quiere" einen Schub.

Im August 2017 erscheint sein von zahlreichen Singles begleitetes Debütalbum "Odisea" über Sony Music Latin. Mit Unterstützung von J. Balvin, Nicky Jam, Zion & Lennox, De La Ghetto und Anuel AA avanciert die Veröffentlichung zu einem Nummer-eins-Erfolg in den Latin-Charts. Die New York Times lobt "Odisea" als "beharrliches, vielseitiges und stilvolles Debütalbum". Ozuna gelinge es, zwischen Reggaeton, Bachata und Latin Trap zu wechseln, was ihn zu einem der "aufregendsten und dominantesten Sänger der lateinamerikanischen Musik" mache.

Ein Jahr später folgt das Album "Aura", das mit Akon ("Coméntale") und Cardi B ("La Modelo") hochkarätige Kollaborationen aufweist. Ozuna bricht Rekorde. Mit jeweils über eine Milliarde Klicks erreichen "El Farsante Remix" mit Romeo Santos Platz sieben und "Te Boté Remix" mit Casper Magico, Nio García, Darell, Nicky Jam und Bad Bunny Platz eins der meistaufgerufenen YouTube-Videos des Jahres. Über 100 Platin-Schallplatten sammeln seine Songs in den kommenden Monaten in den Vereinigten Staaten, Frankreich, Italien und Spanien ein.

In Deutschland bleibt die Wahrnehmung des Puerto-Ricaners dagegen noch ausbaufähig. Erst mit Unterstützung von Selena Gomez und Cardi B feiert er mit "Taki Taki" aus DJ Snakes Album "Carte Blanche" einen Top-Ten-Erfolg in den hiesigen Charts.

Im Frühjahr 2019 stellt Ozuna mit elf Auszeichnungen eine neue Bestmarke bei den Billboard Latin Music Awards auf. Auf Spotify kommt er unterdessen auf knapp 8,5 Milliarden Streams. Nur fünf andere Künstler erzielen mehr Aufrufe.

In der jährlichen Time-Liste der 100 einflussreichsten Personen reiht sich Ozuna neben Taylor Swift und der südkoreanischen Boyband BTS ein. Daddy Yankee lobt den Musiker in der beigefügten Laudatio: "Er ist ein großartiger Konkurrent, ein guter Freund und er zögert nie, seiner Gemeinde etwas zurückzugeben." Über seine erste Begegnung mit Ozuna ergänzt der Puerto-Ricaner: "Was meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, waren seine Hartnäckigkeit, seine erhabene und einzigartige Stimme und sein Antrieb."

In Bezug auf seine Motivation äußert sich Ozuna gegenüber ET Online. Seines Erfolgs wegen fühle er sich dafür verantwortlich, junge, urbane Talente wie Lunay, Rauw Alejandro oder Lyanno zu fördern. Als lateinamerikanischer Künstler wolle er sich selbst von dem Dogma befreien, auf Englisch singen zu müssen. Er sehe vielmehr seine Hauptaufgabe darin, die Latino-Kultur zu verbreiten: "Es gibt nicht genug Mainstream-Kunst, die sich auf die lateinamerikanische Identität konzentriert."

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