Porträt

laut.de-Biographie

Obie Trice

Nach D-12, 50 Cent und dessen G-Unit wirft Label-Boss Eminem mit Obie Trice einen weiteren Künstler ins Rapgame. "Obie Trice, Real Name, No Gimmicks" kommt am 14. November 1978 in der Westside von Detroit zur Welt. Mit elf schenkt ihm die Mutter ein Karaoke-Computer, Jahre danach fängt er an, Reime zu schreiben. Inspiriert von Old School-Cats wie Big Daddy Kane oder Biz Markie, Wu-Tang und vor allem Redman landet Obie dann eines Tages bei DJ Butter im Tonstudio. Er veröffentlicht über 'No Air Play'-Entertainment die drei Indie-Singles "Respect", "Dope Jobs Homeliss" und "The Well Known Asshole" und steigt zur lokalen Berühmtheit in Detroit auf.

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Zur jener Zeit sucht Superstar Eminem in seiner Heimatstadt nach neuen Talenten. D12 gehören bereits zu Shady Records, als Mitglied Bizarre ein Tape von O. Trice in die Hände fällt. Er überzeugt sich sofort von dessen Skills vor Ort im Studio und leitet das Demo an Em weiter. Dieser zieht sich Obies Tape auf einem Trip nach London rein und ist begeistert. Wieder in Detroit laden er und Manager Rosenberg den Rookie zum Abendessen ein, und nach dem Desert nimmt Shady Records einen weiteren Künstler unter Vertrag.

Obie selbst steht der Sache zuerst sketisch gegenüber, hat er doch wenig bis gar keine geschäftlichen Erfahrungen mit Weißen gemacht. "Ich kannte mich mit den Verhaltensweise nicht aus", gibt er zu. Doch die anfängliche Vorsicht schwindet schnell. "Das sind alles faire Leute und jetzt meine Homies", erläutert Obie.

So lassen die ersten Rap-Features nicht lange auf sich warten. Die ersten Meriten verdient er sich auf dem D12-Debüt "Devils Night", "The Eminem Show" und dem "8 Mile"-Soundtrack. Trotz der Nähe zum Shady-Camp sieht sich Mr. Trice nicht als Eminem oder 50 Cent-Kopie. "Ich versuche, weder ein Eminem-Ding noch ein D12- oder 50 Cent-Ding zu machen. Ich bin Obie. Nicht mehr und nicht weniger." So sieht er auch den Beef mit Ja Rules Murder Inc.-Posse etwas differenzierter als der Rest des Labels und beteiligt sich nur im Rahmen seiner Verbindung zu Labelboss Eminem an den Diss-Attacken. "Ich kann dank ihnen meine Tochter ernähren. Persönlich habe ich jedoch keine Abneigung gegen Ja Rule."

Ende September 2003 veröffentlicht er sein Debütalbum "Cheers", das so illustre Namen wie Eminem, Dr. Dre, Busta Rhymes, 50 Cent, Timbaland und Nate Dogg featured. Wie viele Alben noch folgen, steht in den Sternen. Wenn Obie Trice die 30 erreicht hat, möchte er auf jeden Fall nicht mehr Rapgame tätig sein, sondern Drehbücher im Stile von Spike Lee schreiben. Doch bis dahin sind ja noch ein paar Jährchen Zeit.

Obie Trice - The Hangover
Obie Trice The Hangover
Ein souveräner Rapper - mehr geht leider nicht.
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An Silvester 2005 bekommt Obi bei einem Drive-by-Shooting drei Kugeln in den Kopf. Die Projektile werden allerdings nicht entfernt, da eine Operation als zu gefährlich eingestuft wird. Im April 2006 muss Obie den Verlust seines Shady Records-Kollegen Proof verkraften, der einst sein Mentor und Namensgeber war. Von Proof bekommt er die Empfehlung, seinen Künstlernamen von Obie-Wan - in Anspielung auf Obie-Wan Kenobi aus Stars Wars - in Obie umzuwandeln. Im September 2006 erscheint sein zweites Album "Second Round's On Me", das wesentlich düsterer als der Vorgänger daher kommt und die drei Jahre seit seinem Debüt lyrisch verarbeitet.

Eben noch als das ewige Talent gefeiert, verstummen die Medien und berichten kaum noch Neues von dem Detroiter MC. Am Rande bekommt man mit, dass er sich im Juni 2008 von Shady Records trennt, da er sich nicht so recht promotet fühlt. Damit man ihn nicht vollkommen vergisst, wirft er eine Compilation seiner Songs auf den Markt ("Special Reserves"). Bis das schwache "Bottoms Up" in den CD-Regalen steht, vergehen aber noch einmal drei Jahre. Was dann 2012 auf seinem eigenen Label Black Market Entertainment herauskommt, kann nicht mehr an vergangene Großtaten anknüpfen. Möglichweise auch, weil der nötige Zaster fehlt, um große Namen auf die Produzenten-Liste zu setzen.

Trotzdem ist sich Obie sicher: "Ich würde unter gar keinen Umständen mehr einen Major-Deal unterschreiben. Ich mag es die Kontrolle über alles zu haben und die Dinge so zu gestalten, wie ich sie mir vorstelle. Besonders im Hinblick auf die Musik, die ich herausbringe."

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Obie Trice - Bottoms Up: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2012 Bottoms Up

Kritik von Alexander Austel

Diesen Beats fehlt es an Wumms und Raffinesse. (0 Kommentare)

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