Außerdem ab Freitag neu: Notwist, Weezer, Accept, Arlo Parks, Vincent Gross, Soen, Martin Gore, MSG etc.

Tübingen (ynk) - Ziemlich aus dem Nichts kam die Ankündigung, dass wir am Freitag ein brandneues Album von einer der unzuverlässigsten Bands des Kosmos bekommen: Weezer ist back at it und veröffentlichen mit minimaler Vorankündigung ihr neues Projekt "OK Human". Was erwarten wir also? Die Ankündigungs-Single "All My Favorite Songs" klingt ein bisschen formelhaft, aber gar nicht so schlecht. Ob man das bad-mad-sad-Reimschema so exzessiv durchziehen muss, sei dahingestellt, aber die Untermalung mit den Streichern und das gesamte Arrangement macht Spaß. Nachdem sie "Van Weezer" letztes Jahr verschieben mussten, zumindest einmal schön, dass ihre Fans ein wenig Nahrung bekommen.

Jedes neue Steven Wilson-Album hat mit den Erwartungen seiner Fans zu kämpfen. Aber was macht man, wenn der Protagonist sich einen feuchten Kehricht um ebendiese Erwartungen schert? Richtig. Man kann sich auf das einlassen, was da auf einen zukommt. Bei Wilson kann man sich nur einer Sache sicher sein: Das man sich nie sicher sein kann, was er als nächstes aus dem Hut zaubert. Disco, Funk, Elektro ... Progrock? No way. Diesen Schuh zieht sich der Ex-Wunderwuzzi des Progrock nicht mehr an. Obs gefällt? Entscheidet selbst ...

Mit ausgefuchsten Promo-Konzepten muss man eine neue Notwist-Platte nicht bewerben. Die Fans der Indie-Band aus Weilheim wissen, was sie an den Acher-Brüdern haben. Problematisch ist höchstens, dass es die ganzen Printmagazine, die sie einst in den Himmel schrieben, heute nicht mehr gibt und bei sieben Jahren Pause zwischen zwei Alben verliert sogar der altgediente Fan schon mal den Überblick (von der Vergesslichkeit im Alter ganz zu schweigen). Deshalb höret auf: Die Schlauschrauber haben mit "Vertigo Days" ihr achtes Album eingespielt, es klingt durch und durch notwistig und doch wieder neu, also genau so, wie man es von ihnen kennt und liebt. Mehr dazu haben uns Acher, Acher und Beck im Interview verraten.

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Wow, so viel respektable Altherrenmusik im Laden, da möchte man doch gleich gegenhalten. Okay, seien wir ehrlich: Wird das neue Katja Krasavice-Album ... gut? Vermutlich wird es nicht grandios. Schaut man ihre letzte Single und ihren ersten Nummer-Eins-Hit "Highway" an, müsste man aber schon sehr real sein, um zu behaupten, dass es furchtbar wird. Die Themenpalette scheint seit "Boss Bitch" gewachsen zu sein, ihre musikalische Ambition genauso. Angepasst an die generelle Musik-Retorte ist sie nun eben der Popstar, der sie sein wollte. Ob sie das in ein überraschend stabiles Album oder doch nur in noch mehr generisches Playlist-Futter übersetzt, sehen wir dann am Freitag.

Wenn schon hassenswert, dann aber so richtig: Das Schweizer Schlager-Wunderkind Vincent Gross dominiert nun schon seit zwei Alben die Radio-Liste mit dem stolzen Titel Pop-konservativ. Sein neues Album "Hautnah" enstand aus dem Wunsch heraus, unbedingt auch einmal beim Label Sony Music unterzukommen. Was dabei herauskommt, ist so unästhetisch, dass es fast schon wieder Anerkennung verdient. Ein Text, der außer Klischees höchstens noch Grammatik zu bieten hat, Musik von der Stange und ein Typ wie von der Ersatzbank eines H&M-Werbespots. Wenn das Schlager für alle ist, dann doch lieber Mia Julia:

Wenn die hauseigene Review schon vor den Metal-Klischees warnt, dann kann man sich getrost darauf einstellen, dass die neue Accept-Platte nicht gerade das Rad neu erfinden wird. Das Solinger Heavy Metal-Gespann ist einfach zu gemein, um auszusterben. Als einer der größeren deutschen Musik-Exporte treten Accept vielleicht deshalb spürbar konservativ an eine neue Scheibe heran, was aber nicht heißt, dass sie ihre existierenden Qualitäten nicht wohleffektiv servieren. Singles wie der Titeltrack und "Zombie Invasion" machen Spaß, wo das Genre Spaß machen soll:

Apropos Genres, die Spaß machen sollen: Meine Metal-Freunde haben mir irgendwan das Schlagwort "Kirmes-Metal" beigebracht und noch maße ich mir nicht die Expertise an, damit irgendetwas zu belegen. Als ich aber die Singles zu diesem Storm Seekers-Projekt durchgecheckt habe, hat es mir doch ein bisschen in den Fingern gekribbelt. Aber hey, Respekt, wem Respekt gebührt, und wer beschließt, seine Freizeit mit Piraten-Metal zu vergülden, dem ist eh egal, was irgendein Nicht-Eingeweihter darüber denkt. Deshalb präsentiere ich hier, meine Damen und Herren, stolzen Kirmes-Metal:

Eine Londoner Beat-Poetin haben wir auch noch im Angebot. Arlo Parks schreit so sehr nach Kritiker-Wohlwollen mit ihrem einfühlsamen Musikvideo und den prosaisch verschachtelten Textzeilen, dass ich es gleich langweilig finden möchte. Ups. Aber hey, wer sich vor allem von Frank Ocean und King Krule inspirieren lässt, die erste EP "Super Sad Generation" nennt, der verdient sicherlich einen zweiten Blick, sobald dieses Projekt namens "Collapsed In Sunbeams" das Tageslicht erblickt. Die britische Musikpresse wird Arlo auf jeden Fall aus der Hand fressen.

Soen ist das Nebenprojekt des ehemaligen Opeth-Schlagzeugers und serviert sehr an dessen Trommeln orientierte Heavy-Musik. Wer die Zeit hat, der möge einen Blick auf dieses Musikvideo werfen. Denn, so leid es mir um die höchst kompetent produzierte Musik tut, das ist verdammt noch mal zum Totlachen. Da steht dieser Typ im Sakko, den er vermutlich seit dem Schulabschluss im Schrank hängen hatte, und post um alle Edginess der Welt ringen mit der Schlange vor dem Greenscreen. Es ist hysterisch und ein kleines bisschen großartig. Die Single selbst ist natürlich sehr solide - und ob das Album an sich auch in Länge taugt, wird euch sehr bald schon Kollege Vogel verraten.

Alle Neuveröffentlichungen am 29. Januar:

Accept - Too Mean To Die
Arlo Parks - Collapsed In Sunbeams
Anniksokay - Aurora
Cristina Branco - Eva
Celeste - Not Your Muse
Clutch - The Weathermaker Vault 1
Crystal Viper - The Cult
Farhot - Kabul Fire Vol. 2
Goat Girl - On All Fours
Herzlos - Babylon
Joe Lovano - Garden Of Expression
Kärbholz - Rückenwind
Katja Krasavice - Eure Mami
Little Steven and the disciplies of Soul - Macca To Mecca!
Mantus - Manifest
Martin Gore - The Third Chimpanzee
MSG - Immortal
Neurotox - Egal Was Kommt
Rezet - Truth In Between
Roy Black - Nie Vergessen! Die Größten Hits Einer Legende
Royal Hunt - Dystopia
Scarlet Dorn - Blood Red Bouquet
Shai Maestro - Human
Silvestri, Alan - Back To The Future (Remaster)
Soen - Imperial
Steven Wilson - The Future Bites
Storm Seeker - Guns Don't Cry
Stunde Null - Wie Laut Die Stille Schreit
Syrinx Call - Mirrorneuron
Talla 2XLC - Carpe Diem
The Besnard Lakes - Are The Last Of The Great Thunderstorm Warnings
The Dead South - Served Live
The Notwist - Vertigo Days
Tribulation - Where The Gloom Becomes Sound
Vincent Gross - Hautnah

Fotos

The Notwist, Weezer und Co

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2 Kommentare mit 4 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Da liest man Martin Gore; denkt kurz "wie geil", hört in die Vorab Tracks rein und stellt fest - was fürn belangloser Soundmüll... Schade!

  • Vor 3 Jahren

    Das letzte Wilson-Album war schon zum Abgewöhnen. Ich werd mir das Neue wohl erst gar nicht mehr anhören. Von daher: Ungehört 1/5.

    • Vor 3 Jahren

      Ja. Bin mit der letzten Platte und den Singles hier vom glühenden Verehrer zum Schmäher geworden. "Personal Shopper" fängt ganz interessant an, dauert dann aber viel zu lang. "12 Things..." hat einen Akkordwechsel zum Abknutschen und einen schönen Text, ist aber sonst langweilig.

      Was nicht heißt, daß ich jedes neue Material nicht erst mal durchhören werde. Ich glaube aber, seine bisherigen Nicht-Mehr-Progressive-Werke wurden vor allem aus alter Verbundenheit zu ihm gehört und gelobt. Mehr als zwei-drei mal wird sich das aber keiner angehört, und heute garantiert jeder vergessen haben.

    • Vor 3 Jahren

      Nachdem ich nun das Interview hier gelesen habe, höre ich vielleicht doch rein. :-)

    • Vor 3 Jahren

      Mal kurz reinhören ist nach seinen bisherigen Verdiensten sowieso Pflicht ;)

    • Vor 3 Jahren

      ihc dene regaizle kan gut kritic an sihc selb. Er ändere meinun un hat dadruch neue wisdom. ich sage gerne uber ragiz dinge auf arbei.