Bye, bye Spotify! Der kanadische Sänger entfernt seine Musik von allen Streamingdiensten, weil er mit der Klangqualität unzufrieden ist.

Konstanz (phi) - "Streaming ist für mich vorbei. Ich hoffe das ist okay für meine Fans", schreibt Neil Young auf seiner Facebookseite. Der 69-Jährige bemängelt die schlechte Soundqualität der Streamingdienste. "Ich kann es nicht gebrauchen, dass meine Musik von der schlechtesten Qualität in der Rundfunkgeschichte entwertet wird", heißt es weiter im Post. Er wolle Musik machen, die Menschen "wirklich hören und fühlen" können. Young beteuert, die Entscheidung habe nichts mit Geld zu tun, "obwohl mein Anteil (wie bei allen anderen Künstlern) durch schlechte Deals, die ohne meine Zustimmung abgeschlossen wurden, dramatisch reduziert wurde."

Vielleicht geht es Young aber auch eher um Aufmerksamkeit für sein Unternehmen. Der Kanadier ist Chef des Start-Ups Pono, das ein Abspielgerät für Musik in einem verlustfreien Format mit hoher Auflösung auf den Markt brachte. Dazu gehört auch ein Downloadportal. Die andauernde Kritik an mangelnder Klangqualität wirkt auch angesichts seines 2014 veröffentlichten Albums "A Letter Home", das Young komplett in einem Voice-O-Graphen, einer Art Telefonzelle aufnahm, paradox.

Gemischte Reaktionen

Auch die Reaktionen seiner Fans auf den Ausstieg bei Spotify und Co. sind zweigeteilt. Unter dem Post schreibt ein enttäuschter Fan: "Ich nutze Streaming nicht wegen der guten Klangqualität, sondern der Bequemlichkeit. Jetzt nimmst du mir, einem Fan, einen Weg deine Musik zu hören. Ich werde keine 60 Dollar für deine neuen Platten ausgeben, also werde ich deine neue Musik wohl nicht mehr hören. Schade, ich bin ein großer Fan." Ein anderer oft geliketer Kommentar zeigt Verständnis: "Dienste wie Spotify sind cool, um neue Musik zu entdecken, aber die Audiodateiern sind so komprimiert, dass sie ihre Dynamiken und Klangtreue verlieren. Gut gemacht Neil Young!"

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Neil Young

Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Neil Young,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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11 Kommentare mit 7 Antworten

  • Vor 8 Jahren

    Während ich bestimmte Phasen seines Schaffens wirklich liebe, stülpt der alte Tattergreis hier in einem nostalgischen Anfall die haarsträubendste Argumentation aus dem schütteren Rest Kopfbewuchs.

    Zitat:
    "AM radio kicked streaming's ass.
    Analog Cassettes and 8 tracks also kicked streaming's ass"

    Wohl zuviel Monsanto-Genmais geknabbert.

  • Vor 8 Jahren

    Echte Fans kaufen sich halt die Platten. Ist sowieso immer schöner Musik so zu genießen, wie der Künstler es gedacht hat.

    • Vor 8 Jahren

      Ich kaufe mir keine Platten mehr, nimmt nur Platz weg fürs Whisky- und Weinregal im Wohnzimmer. Im Keller stehen Kisten mit CDs alles digitalisiert. Somit hast du in jedem Zimmer in der Wohnung alles auf Knopfdruck verfügbar und auch für unterwegs. Ob jetzt über PC/Smartphone/Tablet oder klassisch Receiver, für alle Zimmer und unterwegs, alles über das Heimnetzwerk ans HIFI-System oder eben unterwegs. Oder ich hole mir jmd., der mir für ein Äppel und Ei den ganzen Zeit, die CDs von A nach B trägt. Solche Fachkräfte gibt es ja wie Sand am Meer aktuell.

  • Vor 8 Jahren

    Kann ich verstehen, mit den Streaming Diensten bekommen die Künstler wirklich nicht viel für ihre Werke. Wie MusicManBass schon sagte, wirkliche Fans werden sich die Platten kaufen und das ist auch gut so