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Platz 47: Ferris MC - "Asimetrie" (1999)

Hallo, Dani hier. Ich muss das an dieser Stelle so deutlich dazuschreiben, weil: Jetzt wirds persönlich. Was hab' ich mich, als ich seinerzeit angefangen habe, für laut.de zu schreiben, von den arrivierten Herren Gässlein und Engelen dafür auslachen lassen müssen, Ferris MC gut zu finden. Zum Glück war mein Fell damals schon dick, sonst wäre ich wahrscheinlich gleich wieder gegangen.

Statt dessen belächelte ich meinerseits das Nixcheckertum der Kollegen, die weder sehen noch verstehen konnten, was eigentlich doch auf der Hand lag: Ferris MC war der geschreddertste, kaputteste Charakter, der seinerzeit Schäufelchen schwingend, Förmchen zertretend und mit Matsche um sich schmeißend durch Deutschraps Sandkasten marodierte. Er war genau der Freak, der asoziale Underdog, der zu sein er behauptete, und damit die personifizierte Realness. Er war der Durchgescheppertste, im Kreise der Mongos und darüber hinaus, und damit eigentlich das deutsche Pendent zu ODB. Ferris machte Proll-, Pöbel-, Suff-, Kiffer-, Drogen- und Gewaltrap früher als die meisten anderen. Auf Beats von Tobi Tobsen war "Asimetrie" stellenweise sowas wie Mobb Deep auf Deutsch. Ich weiß wirklich nicht mehr, ob mich damals auch General a. D. Johannesberg für mein Faible für Ferris verspottet hat. Angesichts seiner Vorlieben verstünde ich echt nicht, warum.

Ist aber auch egal, meine Fanmädchenliebe für Ferris konnte nur Ferris selbst zerstören, und, aua, aua, das hat er getan. Im Andenken an (ausnahmsweise mal wirklich bessere) alte Zeiten möchte ich über die hängengebliebenen Peinlichkeiten der letzten Jahre aber galant den Mantel des Schweigens und Vergessens breiten. Die Anfänge, um die es hier ja geht, waren geil.

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