Gewalt gegen Männer ist nach einer Pilotstudie des Bundesministeriums für Familie ein unterschätztes, weil oft aus Scham verschwiegenes Problem. Der HIM-Frontmann Ville Valo musste 2004 nach einem Angriff seiner Ex-Freundin fast seine erste Amerikatour absagen.

Helsinki (juk) - Ville Valo wurde von seiner ehemaligen Partnerin so verletzt, dass er fast die erste große Amerikatournee von HIM absagen musste. Den Klatsch-Reportern von WENN zufolge hat der 30-jährige Sänger nach einer tätlichen Auseinandersetzung im Jahr 2004 nicht nur ein blaues Auge, sondern auch einen Riss im Trommelfell davongetragen.

Ville: "Sie war ein starkes Mädchen und hatte auch keine Angst das zu zeigen. Sie schrie so laut in mein Ohr, dass mein Trommelfell riss und mein Ohr von innen zu bluten begann. Wenn das Loch im Trommelfell nur etwas größer gewesen wäre, hätte ich es operieren lassen müssen und unsere Band hätte ihre erste große Amerikatour verpasst."

Die Pilotstudie "Gewalt gegen Männer", die 2005 vom Familienministerium veröffentlicht wurde, ist die erste Studie in Deutschland, die Männer als Opfer statt Täter von Gewalt untersucht. "Als ein übergreifendes Ergebnis lässt sich festhalten, dass nicht alle Gewalthandlungen gleichermaßen wahrgenommen und erzählt werden." Gewalterfahrungen würden tabuisierten, weil sie als "unmännlich" gelten. Auch Ville Valo ist der Zwischenfall sichtlich unangenehm: "Gewalt ist immer schlimm, aber schlimmer als von einem Mädchen zusammengeschlagen zu werden, geht es wohl nicht, oder?"

Dabei steht Ville Valo mit seinen Erfahrungen nicht allein da. Von den etwa 200 zu häuslicher Gewalt interviewten Männern haben ungefähr fünf Prozent mindestens einmal eine Verletzung erlitten. "Der gleiche Anteil von Männern hat bei einer oder mehreren dieser Situationen schon einmal Angst gehabt, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden. Kein einziger der Männer, die angeben, häusliche Gewalt durch die Partnerin erfahren zu haben, hat die Polizei gerufen, obwohl einige der Meinung waren, dass die Partnerin dafür bestraft werden sollte", heißt es in der Pilotstudie weiter und die Autoren rufen dazu auf endlich offen über das Thema zu sprechen.

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