Nach Ansicht der Komission für Jugendmedienschutz (KJM) verstößt DSDS gegen den Jugendschutz. RTL soll nun ein Bußgeld in Höhe von 100.000 Euro bezahlen. Die Sendung sei "antisozial" und "beleidigend", so der KJM-Vorsitzende.

München/Köln (doer) - Die Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) fordert 100.000 Euro Bußgeld von RTL wegen der "antisozialen" und "beleidigenden" Sendung "Deutschland Sucht Den Superstar". Das teilte das Institut für Urheber- und Medienrecht gestern Abend mit.

Die Casting-Show verstoße gegen die Jugendschutzbestimmungen und durch die Jury werden Verhaltensmodelle vorgeführt, die Erziehungszielen wie Toleranz und Respekt entgegenwirken. "Dadurch wird vor allem die Entwicklung von Kindern unter zwölf Jahren beeinträchtigt", so der KJM-Vorsitzende Wolf-Dieter Ring.

Bei der Bußgeldforderung geht es speziell um Sendungen, die zwischen dem 26. Januar und dem 3. Februar Nachmittags wiederholt wurden. Kritik richtet sich gegen die redaktionell eingefügten Untertitel und Animationen, die die Kandidaten gezielt lächerlich mache und sie damit dem Spott eines Millionenpublikums aussetze.

Laut KJM wird nun ein Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet, wofür man ein Bußgeld in Höhe von 100.000 Euro als angemessen erachtet. Ein genauer Betrag kann allerdings erst nach einer Anhörung von RTL festgelegt werden. Zudem beklagt die Kommission, dass der Privatsender die Aufnahmen trotz wiederholter Aufforderungen vor der Ausstrahlung nicht der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen zur Prüfung vorlegte. Zusätzlich fordert die KMJ, dass die entsprechenden Clips von Internet-Plattformen verschwinden.

Auch der Deutsche Kulturrat äußerte sich Anfang des Monats kritisch gegenüber der Sendung. Der Vorsitzende Olaf Zimmermann beanstandete, dass der Sender musikalisch unbegabte Menschen "ins offene Messer" laufen lasse, da ja alle DSDS-Kandidaten vor ihrem Vorsingen vor laufender Kamera in einem Vorcasting begutachtet werden."

Sein Stellvertreter Christian Höppner, zugleich Mitglied des Programmbeirates von RTL, sieht in diesem Sendeformat eine Massenverrohung medialer Form mit gesellschaftlichen Folgen. "Die Lust an Erniedrigung und grenzenlosem Voyeurismus breitet sich in den unterschiedlichsten medialen Plattformen wie ein Krebsgeschwür aus". Er verlangt von der Geschäftsführerin Anke Schäferkord, mit ihrer Rolle als Multiplikatorin verantwortungsbewusster umzugehen.

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