Otha Ellas Bates, besser bekannt als Bo Diddley, erlag gestern einem Herzanfall.

Archer, Florida (joga) - Der Rock'n'Roll hat eine seiner prägenden Figuren verloren: Bo Diddley erlag gestern in seinem Haus in Archer, Florida seinem zweiten Herzanfall.

Bereits im Mai des vergangenen Jahres hatte der damals 78-jährige einen ersten Schlaganfall erlitten. Dem Zusammenbruch auf der Bühne bei einem Konzert in Iowa folgte im August der erste Infarkt, der das Sprachzentrum des Diabetikers nachhaltig beeinflusste.

Seine erste Band The Hipsters, die zunächst noch viel auf der Straße spielte, gründete Diddley Anfang der 50er gemeinsam mit zwei Freunden. Mit den Songs "Bo Diddley"/"I'm a Man" auf seiner ersten Solo-Single und dem sogenannten Diddley-Rhythmus schlug er ab 1955 gemeinsam mit Chuck Berry eine Brücke zwischen Rhythm And Blues und Rock'n'Roll.

Dabei half ihm seine eigenwillige Gitarrentechnik: der auf den Namen Otha Ellas Bates Getaufte lernte in der Kindheit zunächst Violine spielen. Er bekam seine erste Gitarre mit zwölf Jahren von seiner Schwester geschenkt, stimmte und spielte das Instrument zunächst wie eine Geige. Später wurde die eckige Gretsch-Gitarre zu seinem Markenzeichen.

Im Lauf seiner Karriere wurde Diddley vielfach geehrt und ausgezeichnet, er erhielt einen Grammy für sein Lebenswerk und Einträge in die Rock'n'Roll- und die Blues Hall Of Fame. Musiker und Bands Buddy Holly, Elvis Presley, die Rolling Stones, The Who, Eric Clapton oder Aerosmith coverten seine Songs, U2 huldigten Diddley mit ihrem Song "Desire" George Michael schrieb "Faith" zu seinen Ehren.

Unmittelbar nach Bekanntwerden seines Todes würdigten Mick Jagger, Slash, Franz Ferdinand und viele andere Musiker Diddleys Verdienste. Bereits Ende der 90er sangen The Jesus and Mary Chain: "Bo Diddley Is Jesus". Im Gedächtnis bleibt auch das Verdikt von Tom Petty: "Elvis ist vielleicht der König des Rock'n'Roll. Aber Diddley ist sein Vater".

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laut.de-Porträt Bo Diddley

Bo Diddley. Der Name dürfte jedem Rock'n'Roll- oder Blues-Freund etwas sagen. Zu Lebzeiten war er nie die ganz große, kommerziell erfolgreiche Nummer.

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