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Platz 2: Fiona Apple - Fetch The Bold Cutters

Fiona Apple kehrte im April mit "Fetch The Bolt Cutters" nach rund acht Jahren Albumpause zurück. Nicht nur die Stimme und das Klavier der US-Amerikanerin, sondern auch das Schlagzeug Amy Aileen Woods und eine Vielzahl knorriger Percussions sorgen dafür, dass die Platte ungemein intensiv ausfällt. Rhythmisch und melodisch komplex wie schon der Vorgänger.

Textlich kämpft die 43-jährige gegen ihre Ängste und Zwänge an, hat aber immer im Hinterkopf, dass die inneren Dämonen die eigentliche Triebfeder ihres Schaffens bilden und dass das Böse an jeder Ecke lauern könnte. So heißt es in "For Her": "Good mornin'! Good mornin' / You raped me in the same bed your daughter was born in." Trotzdem wohnt den kraftvollen Gesangsharmonien von "Newspaper", "Ladies" oder "Cosmonauts" etwas geradezu Heilendes inne. Wenn man sich alles Gefährliche wegdenkt, entdeckt man ein wunderbar zeitloses R'n'B-Album, das, wie in "Ladies", an Solidarität und Verbindung appelliert. Große, intelligente Kunst, die in Zeiten von Corona nicht nur zum Herumsitzen in den eigenen vier Wänden einlädt, sondern auch zeigt, worauf es im Leben tatsächlich ankommt.

Fiona Apple - Fetch The Bold Cutters*

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