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Bill Withers - "Still Bill"

Posierte er auf seinem Album im Vorjahr noch, mal eben in der Mittagspause fotografiert, mit seiner Lunchbox, "Just As I Am", zeigt der Nachfolger das Upgrade schon rein äußerlich: Gleich viermal sehen wir Bill Withers hier, dennoch unverkennbar "Still Bill". Wer dachte, mit den Überhits "Ain't No Sunshine" und "Grandma's Hands" hätte der Mann sein Pulver bereits auf seinem Erstling verschossen, den belehrt Withers hier eines Besseren: "Use Me" und "Lean On Me" haben sich, ein halbes Jahrhundert später lässt sich das relativ sicher behaupten, als ebenso zeitlose Klassiker erwiesen.

Trotzdem fand der ewig nörgelnde Kollege Robert Christgau etwas zu bemängeln: "Withers hat unter den aktuellen Soulsängern aus der Mittelklasse die glaubwürdigste Persona erschaffen", schrieb er seinerzeit in Creem. "Er wirkt nicht so abgestanden wie Marvin Gaye hin und wieder, er vermeidet den Overkill eines Donny Hathaway und reitet nicht so auf seinem Schwarzsein herum wie Curtis Mayfield. Statt dessen klingt er geradlinig, stark und mitfühlend. Das Album macht auch rhythmisch einiges her, am Ende fehlt es ihm aber doch an Spannung."

Ach, ist das so? Deswegen findet sich "Still Bill" in Listen wie Tom Moons "1,000 Recordings to Hear Before You Die " oder im Ranking der "500 Greatest Albums of All Time" des Rolling Stone Magazines, ja? Ein paar Jahre später hat sich das Werk aber offenbar auch ins Herz des gestrengen Christgau gegroovt, da bezeichnet er zumindest "Use Me" als "einen der wenigen wirklich sachkundigen Songs über Sex, die unsere Musik, die angeblich so sexy ist, je hervorgebracht hat".

Bill Withers - "Still Bill"*

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