In einer spektakulären Live-Performance ließ Doja Cat ihren Hit "Say So" im besten Evanescence-Gewand erblühen.

Internet (ynk) - Wer hätte gedacht, dass auf die Line "All of the body, the ass and titties" einmal ein dramatisches Gitarrensolo folgen würde? Doja Cat packte am Wochenende für die Performance ihres Hits "Say So" den ultimativen Internet-Move aus und remixte den Disco-Throwback als gothige Rock-Nummer. Wie im Horrorfilm kriecht sie aus einem Fernseher, stellt sich zwischen Metal-Bandmitgliedern dramatisch im weißen Kleid in ein Blumenfeld und liefert all den Pathos, nach dem der Song nie verlangt hat.

Aber warum denn nicht? Eine von Dojas großen Stärken ist die Affinität zur Internet-Kultur, zu der groteske Mash-Ups fest gehören. Wer nicht um drei Uhr morgens schon einmal "Party Rock Anthem (Medieval Bagpipe Dubstep Metal Version)" gehört hat, werfe den ersten Stein. Also warum nicht "Say So" einmal irgendwo zwischen Nightwish und Evanescence ansiedeln?

Neben der Situationskomik muss man ihr nämlich auch lassen, diese Vocal-Delivery überraschend gut abzurufen. Haben nicht zuletzt auch Künstler wie Rina Sawayama, Grimes und Poppy immer wieder mit einem Nu Metal-Revival in der Popwelt gespielt? Egal ob diese Nummer nun ein Statement für die Zukunft oder nur ein viraler Gag ist - für die sonst recht belanglosen MTV EMAs ist es definitiv das Video, das man gesehen haben muss.

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