Porträt

laut.de-Biographie

Myrkur

Als Myrkur 2014 zum ersten Mal in die Öffentlichkeit tritt, dauert es nicht sonderlich lange, bis sie zumindest in Szenekreisen einige Aufmerksamkeit erregt. Kein Wunder: Eine One-Woman-Show ist im Black Metal eher selten. Wobei es doch etwas eng gefasst wäre, Myrkur auf Black Metal zu reduzieren.

Myrkur - Folkesange
Myrkur Folkesange
Zwischen Geschichten erzählen und Pop-Magie.
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Hinter dem Projekt steht die klassisch ausgebildete Musikerin Amalie Bruun. Sie verbindet in ihren Kompositionen sphärische Neo-Folk-Klänge, wofür sie auch entsprechende traditionelle Instrumente verwendet, mit der Kälte des Extreme Metal. Stimmlich schwankt sie zwischen zarten, femininen Feenklängen und typischen Black Metal-Screams.

Ihren Namen hat die Dänin übrigens aus dem Isländischen entlehnt: "Myrkur" bedeutet dort "Dunkelheit". Lyrische Inspiration gewinnt Bruun aus ihrer starken Verbundenheit zur Natur und der nordischen Mythologie. "Ich träumte immer davon, die nordische Göttin Freja zu sein, oder eine Walküre. Die starken Frauen der nordischen Mythologie verkörpern Schönheit und Mystik, gleichzeitig sind sie aber auch tödlich."

Ihre musikalische Kanalisierung dieser Einflüsse bannt Bruun erstmals 2014 auf Platte, als die EP "Myrkur" erscheint. Im Jahr darauf folgt das Full-Length-Debüt "M". Ulver-Mastermind Kristoffer Rygg steht ihr als Produzent zur Seite, Mayhem-Gitarrist Teloch stellt ebenfalls seine Fähigkeiten zur Verfügung. Die Scheibe schlägt im Untergrund ein und verschafft Myrkur Slots im Vorprogramm von Behemoth und Opeth sowie auf renommierten Festivals wie Wacken, Graspop und Hellfest.

Wieder zuhause, findet sich Bruun ausgelaugt in einem tiefen Loch wieder, geplagt von Albträumen und Schlafparalyse: "Es war eine der schlimmsten Zeiten meines Lebens. Ich hatte Angst zu schlafen." Schließlich gibt sie sich ihren Dämonen voll und ganz hin und formt aus den Visionen die Wurzel des zweiten Albums, das sie dem dänischen Wort für "Albtraum" entsprechend "Mareridt" nennt. "Die Platte ist sehr verbunden mit meinem wahren Ich, ohne Ego und Persönlichkeit. Mich interessiert der menschliche Geist unter der Oberfläche. Wenn ich an diesen Punkt komme, fühle ich mich unbesiegbar." Sie erscheint im Herbst 2017.

Die Albträume lässt die Dänin dann mit dem rein akustischen "Folkesange" ganz weit hinter sich und öffnet sich, dank der Geburt ihrer Tochter, direkten Einflüssen aus ihrer Kindheit, nämlich klassischen skandinavischen Volksliedern und regional kontinuierlich überlieferten Erzählungen. Dadurch rückt ihre feenhafte Stimme noch mehr in den Vordergrund als bisher. Das Album kommt im Frühling 2020 auf den Markt.

Alben

Myrkur - Mareridt: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2017 Mareridt

Kritik von Manuel Berger

Schön, mystisch und absolut tödlich. (0 Kommentare)

M (2015)

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