31. Juli 2015

"Aus der Ferne betrachtet glänzt und funkelt alles"

Interview geführt von

Drei Jahre liegt unser letztes Gespräch mit MoTrip zurück. Zeit, um wieder einmal nachzufragen. Auf dem Splash! unterhielten wir uns über "Mama", unangenehme Nebeneffekte des Musikbusiness', über Mathe, Zukunftsmusik und Trips Theorie zur Verbesserung der Welt.

"Im Endeffekt bin ich ja noch nicht da angekommen, wo ich hinwollte. Mir hören noch nicht genug Leute zu", sagte der Aachener Rapper in unserem letzten Gespräch. Das war vor mehr als drei Jahren. Sein Debüt "Embryo" war gerade auf Platz neun der aktuellen Albumcharts eingestiegen. Die entspannten Zeiten, in denen MoTrip noch mit Silla und Joker im Auto Musik gemacht hatte, waren auch da schon vorbei und er ein Teil des Rapbusiness', im Guten wie im Schlechten.

In den letzten Jahren war der selbsternannte "erste Kanake mit Grips" dann viel unterwegs: sowohl auf Tour, als auch auf den Songs anderer Rapper. Nicht immer aber lief alles nach Plan. Privat musste er einige Rückschläge einstecken und hatte, gebeutelt vom steigenden Druck, Selbstzweifeln und den hohen Ansprüchen an sich selbst, zwischendurch auch gesundheitlich zu kämpfen. Er hat ein popaffines Album produziert und es wieder verworfen und meldete sich dann mit "Mama" auf Platz drei und der "Alien"-EP wieder zurück.

Wir haben uns vor drei Jahren das letzte Mal gesprochen, kurz nachdem dein Debütalbum "Embryo" rauskam.

Ja! (Lacht) Ich erinnere mich sehr gut daran. War ein super Gespräch.

Wie ist es dir denn seitdem ergangen?

Gut und auch schlecht. Wie es im Leben so ist. In drei Jahren kommt alles vor, von tiefster Trauer bis zum puren Glück. Ein Auf und Ab. Die schönen Punkte wären ja auch nicht so schön ohne die negativen. Ich war auf Tour, habe viele Features gemacht, hatte viele gute musikalische, aber privat auch ein paar unschönere Momente. Es gab echt alles, in diesen drei Jahren.

In dieser Zeit hast du unter anderem ein Pop-Album produziert, das du dann nicht rausgebracht hast. Du übst gerne Kritik am Musikbusiness, vor allem, was das Thema Marketing-Moves anbelangt, hast aber ein Album erschaffen, das bewusst auf Massentauglichkeit ausgerichtet war. Wie passt das zusammen?

Wie wir Menschen eben so sind, gibt es Phasen. Ich habe mich, Gott sei Dank, dabei erwischt, wie ich mich selbst angeekelt habe, und dann habe ichs auch gelassen.

Was war aber deine Motivation für ein solches Album?

Ich wollte große Reichweiten erzielen. Ich habe irgendwie erwartet, dass mit normalem/richtigem Rap, wie ich ihn in meinen Augen jetzt gemacht habe, eine Resonanz in dieser Größe nicht möglich ist. Das war vor zirka zwei Jahren. Da hab ich mich an Songs gesetzt, die vom Radio inspiriert waren, möglichst keine Ecken und Kanten und ja kein Schimpfwort hatten, die ganz clean sein und eine runde schöne Hook haben sollten. Aber im Endeffekt gings dann irgendwann um gar nichts mehr. Nur noch um Sachen, die ich sonst kritisiere. Nämlich das, was passiert, wenn man künstlich irgendwelche Gefühle übertragen möchte, um genau dann zu funktionieren. Das war nicht mehr echt. Ich habe mir vorgestellt, wie ich zum Beispiel auf dem Splash! stehe und diese Songs spielen soll und dachte: "Das ist es einfach nicht." Aber ich bin halt einfach ein Mensch. Ich wollte gerne viel im Radio laufen, mit der Musik im Fernsehen erscheinen. Da braucht man gar nicht drum herum reden. Aber, das muss man mir auch lassen, die Intention war eine gute: Ich wollte einfach meine Musik an die Menschen bringen. Aber eben nicht um jeden Preis und daher hab ichs nicht gemacht.

Du hattest schon früher diesen gewissen Moralanspruch an dich und deine Musik. Im letzten Interview erwähntest du, dass du dir beim Schreiben gut überlegst, was du den Leuten ins Gesicht sagen möchtest, wenn sie bei einem Gig vor dir stehen. Kennst du von Kästner das Zitat: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es"?

Nee, aber das ist super schön. Großartig. Trifft mich auch. Ich wurde in ein, zwei Interviews aufgrund des aktuellen Albums darauf angesprochen, ob ich mich zum Beispiel auch für die Umwelt engagiere. Ich sage aber immer, so faul das jetzt auch klingt: Ich glaube nicht, dass ich zum Beispiel auf Nachbarländer oder irgendwelche Menschen in Afrika direkt Einfluss nehmen kann. Ich kann höchstens mit meiner Musik meine Denkweise zeigen und vielleicht einen Denkansatz liefern. Ich selbst ändere die Menschen dann nicht, aber vielleicht bringe ich sie dazu, sich ein paar Gedanken zu machen und sich so zu ändern. Ich finde, das ist das, was ich tun kann.

Wenn du mich im Alltag, unabhängig von der Musik, fragst: Ich verschmutze die Umwelt bewusst nicht und bin auch der Nervige, der, wenn mein Kumpel da irgendwas hinwirft, sagt: "Digga, da vorne ist ein Mülleimer." Aber ich finde, und ich fände schön, wenn viele Menschen das so sehen würden: Wenn man innerhalb des Radius', mit dem man mit seinen Armen so um sich greifen kann, und vielleicht dazu auch noch der Nachbar links und rechts, gemeinschaftlich für Wohl sorgt, und das weltweit zur Doktrin wird, muss ich nicht für den, der gerade in New York oder Afrika leidet, sorgen. Du musst und kannst auch nur in deinem direkten Umfeld etwas bewirken. "And there are a lot of issues in the world, I know, but first I have to deal with the world I know." Das ist von Jay Z, glaub' ich.

Ich weiß, die Leute hungern! Du fragst mich: Was war in diesen drei Jahren und warum hast du diese Platte verworfen? Musik zu machen, die eine Unbeschwertheit vermittelt, die ich gar nicht echt empfinde, weil ich in den Nachrichten sehe, dass die Menschheit blutet, kann ich einfach nicht. Das hat mich auch wirklich gedrosselt, in diesem Vorhaben. Ich bin ziemlich empathisch, fast zu sehr, und lasse sowas sehr nah an mich ran.

Ich weiß, ich kann mit meinem Album nicht dafür sorgen, dass alle Menschen satt werden, aber ich versuche, in meinem Umfeld und meiner Hörerschaft dafür zu sorgen, dass wenigstens ein paar Menschen mit mir so denken. Und dann ändert das eventuell schon etwas. Wenn möglich, dann würde ich noch mehr ändern, aber sag' mir, wie!

Siehst du dich selbst denn als guten Menschen?

Nee, nee, nee. Das sollte man niemals sagen. Und ich habe auch nicht den "moralischen Anspruch", wie du vorhin meintest. Ich wurde einfach so erzogen, und so lebe ich. Nach dem Motto: "Was du nicht willst, was man dir tut, das füge auch keinem anderen zu." Nicht nur negativ im Sinne von: Auge um Auge, Zahn um Zahn, sondern im Gegenteil, auch positiv: Denke, rede und sei so zu den Menschen und auch zu dir selbst, wie du auch behandelt werden willst. Das ist, ehrlich gesagt, alles. Ich möchte nicht angeschrien, beleidigt, geschlagen oder diskriminiert werden, und dann tue ich das auch nicht. Das hat nichts mit einem künstlichen moralischen Anspruch oder etwas zu tun, woran ich mich immer erinnern muss. So: "Ach nee, das geht nicht! Du hast ja diesen moralischen Anspruch!" Sondern das ist selbstverständlich für mich. Da bin ich ja, Gott sei Dank, nicht der einzige Mensch. Das wollen ja viele, nur eben nicht alle mit einer Vorbild-Funktion. Ich könnte sicher besser einschlagen, wenn ich diverse Drogen in Videos nehmen würde, aber ich versuche lieber ernsthaft, das Positivste, das in mir ist, nach außen zu geben.

"Die Szene musste erst erwachsen werden"

Wir haben letztes Mal darüber gesprochen, dass du in sehr vielen unterschiedlichen Camps unterwegs warst und quasi mit diesem vorherrschenden Lager-Denken gebrochen hast. Nun sind in den letzten Jahren die Leute etwas zusammengerückt und, oberflächlich zumindest, alle ganz cool miteinander. Früher war im Rap sehr wichtig, wo man herkam und in welchem Camp man war. Wie wichtig ist dieser Gedanke deiner Meinung nach überhaupt noch?

Auf einer anderen Ebene ist das heute noch extrem wichtig. Wenn man sich manche Labels ankuckt, sieht man, dass manche Künstler ganz klar nur deshalb charten, weil der Frontrapper des Labels ein erfolgreicher Künstler ist, der sein Umfeld mit erfolgreich macht. Was ich auf der einen Seite lobenswert finde, auf der anderen ist es aber natürlich nicht mehr die Musik, die entscheidet, sondern das Camp. Insofern ist das schon noch wichtig, würde ich sagen.

Früher war das intensiver: "Du kannst mit dem nicht arbeiten, weil der ja in einem Camp ist, das mit dem und dem anderen Camp Streit hat." Das war einfach anstrengende Hip Hop-Politik. Und auch vollkommen unnötig, in meinen Augen. Aber die Szene musste ja auch erst erwachsen werden. Und das passiert, glaube ich, gerade. Diese echt unwichtigen, künstlichen Politiksachen werden einfach mal beiseite gelegt, und das finde ich gut. Aber man merkt auch heute noch, wer in einem Camp dazugehört und wer nicht.

Jemandem wie Savas, der den Kontakt zu dir abgebrochen hat, weil du nicht nur in seinem Camp unterwegs warst, ist das Thema ja offensichtlich noch sehr wichtig. Du sagst, die Szene ist inzwischen erwachsen geworden. Meinst du, der Camp-Gedanke ist bei den alten Hasen einfach noch tiefer verwurzelt? Oder ist das eine Charaktersache?

Genau. Vielleicht ist das schon eher noch bei den Alten verwurzelt, aber am Ende des Tages ist das eine Charakterfrage. In der neuen Generation gibt es beides. Ich bin wirklich als Fan in die Szene gestolpert, deshalb gabs diesen Gedanken bei mir nie. Ich habe das damals eher blind teilweise für manche mitgemacht, aber irgendwann gemerkt: Du musst dein eigenes Ding machen, denn keiner wird das Ding für dich machen! Keiner wird für dich da rausgehen, dein Album schreiben und dein Album rappen. Du musst das alles selber machen.

Das ist der Grund, warum ich relativ früh gemerkt habe: Du solltest dich auf niemanden verlassen. Auch den anderen zuliebe. Du kannst von niemandem erwarten, dass er alles für dich macht. Aber natürlich kann man auch andersrum nicht erwarten, dass ein kleiner hungriger Künstler, sich in Schach halten lässt. Und das ist echt eine Charakterfrage.

Savas ist ja auch schon seit gestern hier. Habt ihr euch gesprochen?

Leider nicht. Ich würde es mir wünschen.

Du hast ja eben wieder betont, dass du Fan der Künstler warst, mit denen du gearbeitet hast. Wie viel Zauber und auch Spaß am Rap hat es dir genommen, nun wirklich Teil dieses Business' zu sein?

Viel. Ich bin nicht so desillusioniert, wie es jetzt klingt, aber: viel. Das ist aber ja bei allem so. Unbekannt ist interessant, sobald du es kennst, nicht mehr. Das kennt man ja schon aus der Kindheit: Du bekommst endlich dein Lieblingsspielzeug, und nach einer Woche liegt es trotzdem in der Ecke. So ähnlich ist das. Leider ist das nur menschlich. Es ist nicht so, als wäre ich jetzt nur enttäuscht von allen Menschen in diesem Geschäft, gar nicht. Aber wenn du das aus der Ferne betrachtest und einfach nur Fan bist, leuchtet alles mehr, es glänzt und funkelt. Irgendwann ist das alles mehr Arbeit. Man sieht das Business dahinter und ist hier und da auch abgeschreckt davon. Aber es gehört eben alles dazu. Man lernt und sieht die Realität dahinter. So würde ich das beschreiben.

"Vom Business lasse ich mir nicht die Musik kaputtmachen"

Hattest du schon Momente, in denen du bereut hast, dich auf dieses Business eingelassen zu haben?

Nein, auf keinen Fall. Das ist positiv, und ich bin richtig glücklich. Und dem eben genannten Savas habe ich davon so viel zu verdanken. Er hat da so früh etwas in mir gesehen und gefördert. Das war sehr wichtig für mich und meinen ganzen Weg. Ohne ihn würde ich hier wahrscheinlich nicht sitzen. Am Ende des Tages überwiegt immer das Positive. Vom Business lasse ich mir nicht die Musik kaputtmachen. Die Musik war vor dem Business da und wird auch nach dem Business bleiben. Das ist mein Strohhalm, an dem ich mich halte.

Auf deine Trip-Formel vom letzten Album legst du jetzt mit "Mathematik" noch einen drauf. Hast du ein Faibel für Formeln?

Ehrlich gesagt nicht. (Lacht) Meine Formel aufzuschreiben, hat eine Weile gebraucht! Aber die großen Weltformeln brauchen eh immer eine Weile ... Nein, ich war in Mathe fürchterlich schlecht.

Du hast da keinerlei Affinität?

Alles, das mit Zahlen im Kopf geht, damit komme ich klar, aber Formeln und x ist gleich usw. Hör auf! Das war mir in der Schule immer zu viel. Wenn ich mich intensiver damit beschäftigt hätte, hätte das aber sicher was werden können. Aber so war ich in Mathe immer sehr schlecht. Formeln benutze ich nur im Rap und nur, wenn es um Worte geht. Insofern stimmt das schon: Ich bringe Worte in Formeln. Aber ich errechne mir die Songs nicht vorher. Das ist eine Metapher, das sind meine Zahlen. Ich sitze nicht im Studio und konstruiere da Songs. Selbst "Mathematik" nicht. Der erste Part, dieses Runterzählen (zweiter und dritter Part, daran angepasst, sind das auch wieder): Das ist einfach passiert. Ich dachte nicht: Ich mach' jetzt mal was mit Mathe, das nerdig klingt. Ich weiß zwar oft, was ich machen will, aber es ist trotzdem nicht konstruiert.

RAF hat einmal über dich gesagt, dass dir die Reimketten förmlich zufliegen, was ja auch einen großen Output zur Folge hat. In unserem letzten Gespräch war da von locker 20 Songs pro Monat die Rede.

Auf gar keinen Fall. Das wäre einfach nur gelogen.

Damals schon?

Nein, nein. Damals hab ich jeden Tag geschrieben. Und jeden einzelnen Tag sind neue Parts entstanden. Ich war quasi immer am Musikmachen. Dann kam das sogenannte Business, und man kann plötzlich nur noch die Hälfte der Zeit dafür aufbringen, für sich Musik zu machen.

Das hat also am Output etwas verändert?

Ja, absolut. Das ist definitiv so. Kuck mal: Ich habe früher Musik gemacht, da habe ich noch nicht einmal damit gerechnet, dass das jemand hören wird. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel ich da gemacht habe! Ich habe den ganzen Tag nichts anderes gemacht. Text, meinem Bruder gezeigt, Text ... Da waren das wirklich oft mehrere an einem Tag. Das ist leider schon beeinflusst und beeinträchtigt vom Business.

Auch durch die Tatsache, dass man sich Gedanken um die Außenwirkung macht?

Ja, das auch. Aber auch einfach die Zeit, die drauf geht. Vor allem, wenn du live viel unterwegs bist. Andere richten sich das vielleicht irgendwie so ein. Ich möchte mich aber richtig auf die Musik konzentrieren. Es passiert schon zwischendurch mal eine Zeile oder ein Reim, aber ich setze mich da normalerweise intensiv ran, wenn ich ein Album angehe. Das ist nichts, was ich zwischendurch so machen will. Und deswegen: Nein, das ist nicht mehr wie früher, wo ich irgendwas geschrieben habe und das dann auf einem Album oder auf dem von jemand anderem gelandet ist. So entstehen inzwischen definitiv nicht mehr 20 Songs im Monat, die ich dann wegschmeiße.

Wir haben ja schon das letzte Mal intensiv über das Thema Ghostwriting gesprochen. Das machst du ja immer noch.

Ja. Und da bin ich, ehrlich gesagt, noch sehr produktiv. Es macht einfach viel mehr Spaß und geht viel leichter von der Hand geht, weil man weniger nachdenkt als bei eigenen Texten. Da schaffe ich locker deine 20 im Monat. Das verspreche ich dir. Mit Sängerinnen oder Sängern an Songs zu schreiben, die man sonst nicht machen würde, macht Spaß, und das werde ich auch in Zukunft weiter machen. Ich find' das schön.

Wie sehen denn die Zukunftspläne sonst so aus? Du hast erwähnt, dass du eventuell mit einer Frau ein Album machen möchtest. Ist diese Frau Lary?

Wir haben da noch nichts Konkretes geplant. Wir haben nur gemerkt, dass wir gern einige Songs miteinander machen würden, und das werden wir sicherlich auch.

Aber da ist kein richtiges Kollabo-Album in Planung?

Es gibt so viele Menschen in meinem Umkreis, mit denen ich gerne eine EP oder ein Kollabo-Album machen würde, dass es für mich danach riecht, so eine Art Trip-Sampler zu machen, der nur aus Songs mit meinen Liebsten besteht. Da wird man vielleicht meinen Bruder drauf hören, Ali A$, Joker, Silla, Lary, usw. Sowas eher. Aber das ist jetzt auch aus dem Bauch heraus, also mal sehen, was die Zukunft so bringt. In erster Linie jetzt erst einmal Tour. Ich bin froh, wieder live unterwegs zu sein. Mit einem neuen Album ist es immer schön, die Resonanz direkt einzufangen. Wir haben noch eine andere coole Tour in petto, die ich jetzt aber noch nicht bekannt gebe. Ich freue mich auf alles, was kommt, und bin froh, wieder am Start zu sein.

Neben Lary hast du unter anderem auch mit Fabian Römer gearbeitet, der es in der Szene nicht immer ganz leicht hatte und hat. Mit ihm hast du sogar zweimal gefeaturet: einmal du auf seinem Album, und andersrum er dann auf deiner EP. Es hat einige überrascht, Fabian Römer auf dem einen Track, Haftbefehl auf dem anderen zu hören, was du selbst als "konsequent" bezeichnest. Wie kam hier die Zusammenarbeit zustande?

Was ich dir dazu sagen muss: Ich habe das auf gar keinen Fall gemacht, weil ich denke, dass der Junge Almosen braucht, da er so viel gehatet wird. Aber weil das so ist, freut es mich, ehrlich gesagt, noch mehr, dass ich ihm den Rücken decke und wir gemeinsam die Fahne hochhalten. (Zeigt auf einen Hubschrauber über uns) Kuck mal, da oben kommt Haftbefehl gerade angeflogen.(Gelächter)

Der springt gleich mit 'nem Fallschirm hier runter. Attention, Attention!

(Lacht) Zu Fabian: Der einzige Grund, warum ich das gemacht habe, ist, dass ich ihn sehr gut finde und er auch jede Aufmerksamkeit verdient hat, die man ihm geben kann. Ich kenne seine Musik schon sehr lang. Seit meinen Anfangszeiten wusste ich: Ah, da ist dieser Dreizehnjährige, der schon so krass rappt, dass wir eifersüchtig sein sollten. Er hat mich spontan für "Kalenderblätter" angefragt. Er ist bei Jive, und Jive macht mein Management, da war die Connection da. Wir waren zusammen im Studio und danach habe ich ihn direkt für mein Album angefragt. Der gemeinsame Song ist im Endeffekt auf der "Alien"-EP gelandet, aber das war da noch nicht klar. Ich bin echt stolz auf das Ding. Wir haben sehr viele Parallelen bei uns entdeckt, was Selbstzweifel und das Thema Selbstbewusstsein angeht, und eben den Song "Angst" daraus gemacht. Der ist sehr ehrlich und knallhart. Fabian Römer könnte ein guter, großer deutscher Künstler werden.

Abschließend: Hast du diesmal noch was zum "Erlkönig"?

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Erlkönig mit seinem RIND! Ist mir gut im Gedächtnis geblieben, der Erlkönig. Ich grüße an dieser Stelle auch alle, die nicht zu faul waren, sich unser letztes Interview durchzulesen. (Lacht) Ich grüße euch alle! Bis bald!

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