Es herrscht Krieg in Babylon, "War Ina Babylon". Die Karibik kommt gerade in der neuen Realität der post-kolonialen Zeit an, Jamaika zählt 14 Jahre nach der Unabhängigkeit zu den blockfreien Staaten, die um 'Babylon', den Kapitalismus, einen Bogen machen.

Babylon, ein Begriff, der dank Reggae Teil …

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  • Vor 4 Jahren

    Klasse geschrieben und ein absolut würdiger und überfälliger Meilenstein!

  • Vor 4 Jahren

    Tolle Review, sehr guter Text! Musikalisch würde ich die Bewertung allerdings nicht teilen, neben ein paar wirklich sehr starken Liedern sind da doch auch einige dabei, die sich mir nicht einprägen. Aus der Black Ark würde ich Heart of the Congos (The Congos) und Party Time (The Heptones) vorziehen, und auch außerhalb von Perrys Arche sind in dieser Ära mit Marcus Garvey (Burning Spear), Trenchtown Mix Up (The Gladiators), Harvest Uptown, Famine Downtown (Soul Syndicate) und Weiteren eine ganze Reihe Alben entstanden, die qualitativ und teilweise auch in ihrer musikhistorischen Bedeutung über War Ina Babylon anzusiedeln wären.
    Meinem Eindruck nach ist der heutige Status des Albums vor allem darauf zurückzuführen, dass es mit "Chase the Devil" einen der wenigen Roots-Songs bietet, der einem Mainstream-Publikum bekannt ist, ohne von Bob Marley zu stammen. Dass man dabei leider kaum einmal eine Rezension des Albums oder Liedes liest, in der nicht auf The Prodigy verwiesen wird, finde ich dagegen geradezu erniedrigend. Als wäre von the Prodigy gecovert zu werden die größte Leistung oder Auszeichnung, die ein Reggae-Musiker erreichen könnte.

    So, genug der Kritik. Ganz so schlecht ist das Album nicht. Aber eben auch nicht sooo gut ;)

    • Vor 4 Jahren

      Danke für den profunden, ausführlichen und differenzierten Kommentar. Max Romeo selbst teilt die Auffassung auch nicht, dass das Album großen Stellenwert habe. Es gibt die Samples evtl deshalb, so erinnert er sich, weil die Rechteinhaber oft gewechselt haben und er keine Mitsprache hatte. Dasjenige bei The Prodigy ist eigtl. kein Sample im landläufigen Sinne, sondern die 1:1-Übernahme eines Liedabschnitts.

      The Prodigy sind nun mal Kult, für eine gewisse Altersgruppe, stehen beispielhaft für Stil-Clashes in den 90ern und Videos mit ungewohnten Blickwinkeln und Schnitten.

      "Meinem Eindruck nach ist der heutige Status des Albums vor allem darauf zurückzuführen, dass es mit "Chase the Devil" einen der wenigen Roots-Songs bietet, der einem Mainstream-Publikum bekannt ist, ohne von Bob Marley zu stammen."
      --> TRUE. Tracks 1+4 sind aber auch sehr bekannt, überproportional bekannt für Reggae.

      Burning Spears "Marcus Garvey" wird von Fans und Musikern aber viel öfter genannt. Für Max Romeo sprach, dass er gerade ein sehr schönes neues Album raus hat (wie auch Lee Perry), fast jedes Jahr in D tourt, bald runde 75 wird, für ein langes Interview zu dem alten Album zur Verfügung stand (wer gibt schon Interviews zu eigenen alten Platten...?!) und allgemein bekannter beim Nicht-Reggae-Publikum ist; bei Burning Spear fraglich, ob JEDER Musikliebhaber das gehört haben muss....

      The Heptones kommen mutmaßlich im Sommer 2019 nochmal nach D, evtl wirklich mal ein Fall für diese Rubrik. Wer weiß....

      The Congos lösen immer wieder nicht so positive Reaktionen aus, wenn ich sie im Radio einsetze oder waren zuletzt live 2016 gesehen nicht ganz so großartig wie erhofft.

      The Gladiators genießen in der französischen Musikwelt noch hohe Bedeutung, für den deutschen Markt - naja. Es gibt auch ein hübsches neues Album von Clinton Fearon namens "Time" (VÖ 13.09.)

      Soul Syndicate sind zwar ein Geheimtipp, von der musikalischen Qualität her wahrscheinlich höher einzuschätzen als alle anderen, aber eben lyrisch und geschichtlich wieder nicht sooo reizvoll wie die anderen.

      Ach, es gibt so viel gute Musik....

    • Vor 4 Jahren

      The Heptones: Sommer 20*20*, sorry!