Porträt

laut.de-Biographie

Marika Hackman

Es gibt steinigere Wege als jenen von Marika Hackman. Aufgewachsen im englischen Hampshire schicken ihre Eltern sie auf die Bedales Schule, eine Einrichtung, die für ihre Fülle an Kindern prominenter Eltern bekannt ist. Hier trifft sie Schauspielerin und Model Cara Delevingne. Jung und naiv verabreden sie sich zum gemeinsamen Song-Covern. Marika spielt Schlagzeug, obwohl sie eigentlich Bass lernt und sich mit zwölf selbst Gitarre beibringt. Die junge Cara versucht sich an Gitarre und Gesang. Die Eltern fördern die kreative Ader ihrer Tochter und kürzen ihr sogar die Fernsehzeit, damit sie sich künstlerisch auslebt.

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Der Erfolg als Cover-Duo bleibt jedoch aus und nach Schulende zieht Marika in die Freigeist- und Kurstadt Brighton, um Kunst zu studieren. Schnell jedoch merkt sie, dass es die Musik ist, die sie reizt und schmeißt die Uni. Ebenso wie ihr Bruder übrigens, der unter dem Namen Hackman House-Music produziert. Wie gut, dass mit Singer-Songwriter Johnny Flynn ein weiterer ehemaliger Schulkamerad im Musikbusiness aktiv ist. Er findet Gefallen am Hackman-Folk, produziert ihre erste Single "You Come Down" (2012) und stellt sie ihrem zukünftigen Label Transgressive vor.

Noch im selben Jahr klopft auch das Modelabel Burberry an, das sich auch die Dienste ihrer alten Schuldfreundin Cara sicherte. Marika beginnt als Model zu arbeiten und liefert der Firma mit Akustik-Sessions die musikalische Untermalung gleich dazu. In den darauffolgenden zwei Jahren veröffentlicht sie die EPs "That Iron Taste", "Sugar Blind" und "Deaf Heat".

Erst als sie mit Laura Marling eine weitere Förderin findet, neigt sich das Burberry-Engagement dem Ende zu. Die Folk-Königin ist großer Fan und schleppt Marika im Vorprogramm ihrer Shows durch Großbritannien. Ihre Live-Band stellen die Mädels der Brit-Pop-Band The Big Moon.

Die Tour lohnt sich. Das Universal-Label Dirty Hit bietet der 23-jährigen Sängerin an, ein Album zu finanzieren. "We Slept At Last" erscheint im Februar 2015 und klettert bis auf Platz 60 der britischen Albumcharts. Als Produzent fungiert Charlie Andrew, der sich bereits durch seine Arbeit am Alt-J-Debüt "An Awesome Wave" einen Namen in der Musikszene machte. Es folgt eine weitere Laura-Marling-Tour, diesmal durch Nordamerika.

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2017 erscheint dann der Nachfolger "I'm Not Your Man". Die Zusammenarbeit mit ihrer Live-Band scheint sich intensiviert zu haben, denn The Big Moon sind nicht nur Teil des Albumcovers, sie beeinflussen auch die Musik der Sängerin. Vom Folk wechselt sie in Richtung sphärisch-poppigem Indie-Rock. Mit Platz 74 der Albumcharts verkauft sich der zweite Longplayer durchaus okay, ist jedoch nicht der erhoffte Durchbruch. Daran ändert auch die anschließende Europa-Tour mit Alt-J nichts.

Erst 2019 füllt Marika Hackman wieder die Schlagzeilen. Auf dem im Sommer präsentierten Cover ihres dritten Albums "Any Human Friend" zeigt sie sich nackt, ungeschminkt und lediglich bedeckt mit einem Ferkel. Ein Statement wider den grassierenden Schönheitswahn im Mainstream-Pop und eine klare Aussage für weibliche Selbstbestimmung. Dazu gehören auch Texte über Sex in einer lesbischen Beziehung.

Ein gefundenes Fressen für das Tonkunst-Feuilleton, wo man Hackman als Aushängeschild des modernen Feminismus der Musikkultur des 21. Jahrhunderts bezeichnet und das öffentlichkeitsträchtige Albumcover auf zahlreiche Titelseiten druckt. Während der Pandemie fällt die Musikerin in ein kreatives Loch und kann die Zwangspause somit nicht für neues Songmaterial nutzen. Aus der Not macht sie eine Tugend und vertont bei sich und in ihrem Elternhaus eigene Lieblingssongs für ein Coveralbum ("Covers"), darunter "Realiti" von Grimes, "Playground Love" von Air und "All Night" von Beyoncé. Der fünfte Longplayer "Big Sigh" erscheint dann zu Jahresbeginn 2024, immer noch mit großer Liebe für Pop, aber mit deutlich reduziertem Elektronikanteil.

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