Porträt

laut.de-Biographie

Lonelady

Lonelady darf man ruhig wörtlich übersetzen: Dahinter verbirgt sich nämlich die 1980 geborene Musikerin Julie Campbell. Dass sie 2010 ihr Debütalbum auf dem Kultlabel Warp Records veröffentlichen darf, hätte sie sich nicht träumen lassen, als sie fünf Jahre zuvor erstmals als Lonelady vor Publikum tritt.

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Geboren und aufgewachsen ist Campbell in Audenshaw, einem eher tristen Vorort von Manchester. Im College sammelt sie erste Erfahrungen in Bands, beschließt aber 2005, dass sie lieber auf sich alleine gestellt arbeitet. Fortan entstehen erste Songs an Keyboard, Gitarre und einem Drumcomputer im eigenen Hinterzimmer.

Nachdem sie einen Vierspurrekorder ersteht, nehmen die Songskizzen Formen an und finden bald in Form von Demo-CDs den Weg in Plattenläden. Mit Gitarre und Drumcomputer bewaffnet, tritt Lonelady erstmals in Bars ihrer Heimatstadt auf.

Obwohl ihre minimalistische Musik sehr an die Post Punk-Szene der frühen 80er erinnert und somit auch Manchester-Bands wie The Fall oder Joy Division auf den Plan ruft, will Campbell mit solchen Verweisen nichts zu tun haben. Dies hat zum einen damit zu tun, dass die Musikerin sich damit schwer tut, ihre eigenen Songs einzuordnen. Andererseits erhebt sie das Schaffen von Joy Division und das eines Will Oldham in den Rang einer religiösen Erfahrung.

Zwar lässt Campbell in Interviews kaum eine Gelegenheit aus, ihre Liebe zur Musik offen zu legen, insgeheim fühlt sie sich aber der Kunst im Allgemeinen verbunden. Schon in College-Zeiten belegt sie Kurse in Kreativem Schreiben, schreibt Gedichte und macht an der Uni schließlich ihren Abschluss in Kunstwissenschaft.

Lonelady - Nerve Up Aktuelles Album
Lonelady Nerve Up
Wie das grelle Gegenlicht im Moment des Aufwachens.

Obwohl Campbell lange Zeit damit kokettiert, aufgrund ihrer langsamen Internetverbindung relativ wenig von aktueller Musik mit zu bekommen, pflegt sie ihren MySpace-Account doch in ausreichender Form und erreicht so auch virtuell bald Szenetipp-Status.

Als Warp auf die Künstlerin aufmerksam wird, spielte Lonelady bereits im Vorprogramm von Wire (2008). Mit Guy Fixen, der schon Stereolab und My Bloody Valentine koproduzierte, entsteht das Debütalbum "Nerve Up", ein ambitioniertes Werk, das trotz zahlreicher Bezüge zur Vergangenheit felsenfest im Jetzt verankert ist.

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Alben

Lonelady - Nerve Up: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2010 Nerve Up

Kritik von Michael Schuh

Wie das grelle Gegenlicht im Moment des Aufwachens. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Lonelady

    Offiziell.

    http://lonelady.co.uk/
  • MySpace

    Songs und Tourdaten.

    http://www.myspace.com/hiholonelady

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