laut.de-Kritik

Erwacht das Groove-Monster zu alter Stärke?

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Die Crew der Anfangsjahre spielt längst nicht mehr zusammen, der große Durchbruch blieb aus, doch Fronter M.C.U.D. gibt nicht auf. Insgesamt gesehen, haben (hed) P.E. über die Jahre an Schnelligkeit zugelegt. Der tighte Swing und damit ein gewisses Maß an Lässigkeit blieben zuweilen auf der Strecke.

Mehr Metal und Punk als Hip Hop lautet spätestens nach "Blackout" die Devise. Diese Losung gilt auch für "Insomnia", den zweiten Longplayer auf dem Undergroundlabel Suburban Noize. Allerdings bringen die Südkalifornier einige ihrer Trümpfe wieder besser auf den Punkt: Abwechslung und ein gewisses Überraschungsmoment.

Etwa wenn funky progammierte Parts auf Highspeed-Geknüppel folgen ("Game Over") oder sich eine unerwartet melodiöse Wendung ins Arrangement einschleicht ("Walk On By"). Mit dem Vereinen solcher Gegensätze schufen sich die selbsternannten G-Punks einst eine eigene Numetal-Nische. Erwacht das Groove-Monster nun zu alter Stärke? Der Wille an jene Zeiten anzuknüpfen, kommt jedenfalls deutlicher zum Vorschein als beim Vorgänger.

So überzeugt "Suffa" mit sich überschlagenden Shouts in den Strophen und einer im Gegensatz dazu extrem eingängigen Gesangslinie im Refrain - inklusive erprobter Killerriffs und Sampleparts. So sollte sich Rap-Metal anhören, auch wenn den duchgeknallten Mannen aus Huntington Beach kein Hit mehr gelingen mag. Oder wollen sie am Ende gar keinen?

"I stay punkrock for life", kündigt M.C.U.D. zumindest im laid back-Track "Comeova2nite" an, dem fast einzigen zurückhaltend instrumentierten Track. Nette Nummer - wenn einen banale Analysen der Arbeit am Tresen interessieren: "A Jagermeister makes a nigga nicer".

Textlich bleibt M.C.U.D. seiner Misson treu: Kampf gegen die herrschenden (Bush-)Verhältnisse, die Lobpreisung der eigenen Heldentaten im Speziellen und Sex, Drugs and Punk'n'Roll im Allgemeinen. Und die Produktion hat im Gegensatz zum Vorgänger, von einigen wenigen Übersteuerungsgeräuschen mal abgesehen, zum Glück wieder mehr Power. (hed) P.E. bleiben anachronistisch, bedienen ihr Zielgruppe dafür perfekt.

Trackliste

  1. 1. Madhouse
  2. 2. Walk On By
  3. 3. Game Over
  4. 4. Habus
  5. 5. Suffa
  6. 6. Comeova2nite
  7. 7. C2gu
  8. 8. Rto
  9. 9. Mirrorballin
  10. 10. Tienanman Swuared
  11. 11. Children
  12. 12. Atlantis A.D.
  13. 13. Wind Me Up
  14. 14. Don't Let Me Down

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