Mit "Hunters Will Be Hunted" haben es Heaven Shall Burn in die 'Bild' geschafft: als größte Jagd-Gegner des Landes. Doch die Thüringer haben auch zu anderen Themen was zu sagen.Die Boulevard-Blatt-Premiere von Heaven Shall Burn lässt Gitarrist Maik Weichert an "Sex mit einer Prostituierten" …

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  • Vor 9 Jahren

    Tja... Bin Mensch, Umweltschützer, Jäger und Metaller. Eins der geilsten Lieder von HSB ist in meinen Ohren tatsächlich "Hunters will be hunted", im textlichen Kontext aber geht es für mich gar nicht.

    Ich finde es wenig verantwortlich, wenn im Lied dem Jäger, den Ihr als Mörder und Attentäter verunglimpft, angedroht wird, der gejagte zu sein, und zwar ohne Kompromiss und Gnade. Es handelt sich um nichts anderes als zum Aufruf einer Straftat. Zu welcher, bleibt dem geneigten Hörer überlassen, aber eines ist wohl klar, es hat mit Gewalt zu tun - hier irgend etwas Anderes zu erzählen ist selbstverständlich Mumpitz, aber klar der Rechtslage geschuldet.. von wegen "4-" für die Bild.

    Ich bin der Meinung, dass es in unserer Zeit der Profitmaximierung Pflicht eines jeden Verbrauchers sein sollte, sich mit seinem Konsum auseinanderzusetzen. Dies betrifft insbesondere das Thema Nahrungsmittelgewinnung egal ob carnivor, vegan oder vegetarisch. Als überzeugter Anhänger einer modernen und nachhaltigen Jagd bitte ich aber Euch darum, dieses Thema zuende zu denken, solange Ihr es anderen Menschen zugesteht, sich anders als vegan oder vegetarisch zu ernähren. Relativ schnell wird einem klar, dass der nach heutigen Maßstäben ausgebildete Jäger ein in vielen Bereichen sehr verantwortungsvoller Mensch ist, der seiner Beute mit großem Respekt vor der Kreatur gegenüber steht. Wer einmal den kompletten Weg gegangen ist, von der Beobachtung über die Hege und schließlich zum Abschuss mit Verwertung und auch Verzehr oder Weitergabe, der wird seinen Fleischkonsum sehr bewusst gestalten und seltenst bei McDonalds und Konsorten zu sehen sein bzw. sich das 10kg Paket Nackenkotelets für € 9,99 vom Discounter holen.

    Zu den Chirurgen und Rechtsanwälten: In D haben wir etwa 320.000 km2 bzw 32.000.000 ha bejagbare Fläche. In Thüringen liegt der Ertrag bei etwa 8,5 Stück Wild / 100 ha & Jahr. Auf Deutschland hochgerechnet wären das etwa 2,70 Mio Stück Wild. Die Mindestreviergröße beträgt 75 ha, im bundesweiten Durschnitt wird sie villt. bei etwa 500 ha liegen (pers. Schätzung). Dies wären 64.000 Reviere, die zu bewirtschaften wären. Alleine schafft man dies nicht, so dass die Zahl der angestellten Jäger deutlich größer sein müsste als die reine Anzahl der Reviere. Der reine Abschuss inkl. der Vorbereitung stellt auch nur einen Bruchteil der Arbeit dar, es geht bei der nachhaltigen Jagd um viel mehr. Wir können froh sein, dass es Menschen gibt, die diese Aufgabe aus Passion übernehmen. Und ja, Jagd ist Leidenschaft.

    Förster im übrigen haben erst einmal mit der Jagd nicht allzuviel zu tun, Sie bewirtschaften lediglich die Wälder. Es ist aber so, dass die meisten Förster auch Jäger sind, dies hängt einfach zusammen, wenn man sich mit der Natur beschäftigt.

    Biofutter für die Katze: Du beschäftigst Auftragsmörder zwecks Fleischgewinnung für die nicht artgerechte Haltung Deines Exoten. Klingt hart, ist aber so. Auch wenn die Katze bei uns längst als Haustier etabliert ist, stammt sie nicht von hier, sondern wurde vom Menschen bei uns beheimatet. Jedes Haustier befindet sich in einem Umstand, der nicht seiner Art entspricht, nämlich in Gefangenschaft. Selbstverstänldich bedeutet dies aber nicht zwingend, dass es dem Tier deswegen schlecht geht, meistens sogar im Gegenteil. Ja, und tatsächlich ist es so, dass damit der Stubentiger satt wird, Tag für Tag in den Schlachthöfen Tiere geschlachtet werden müssen. Es handelt sich nämlich keineswegs um Schlachtabfälle, die bei der Gewinnung von Fleisch für den menschlichen Verzehr anfallen (für die wurde nämlich die Wurst erfunden, den Rest kaufen die Franzosen)

    Würde mich echt freuen, wenn Ihr Euch mit dem Thema noch einmal auseinandersetzt...

    Und musikalisch, bitte macht weiter so!

  • Vor 9 Jahren

    Ja, die gute Ausbildung und das große Verantwortungsbewusstsein dieser Leute spiegelt sich in Auflistungen von Jagdunfällen wieder... Zum Beispiel unter http://www.abschaffung-der-jagd.de/mensche…
    Mir fiel es schwer ein Wochenende zu finden zu dem es keinen Eintrag gibt. Zum Thema Beschäftigung mit der Natur möchte ich nur anführen, dass ich gewohnt bin von Jägern viel über Wildbestand zu hören - nur hat Wildbestand alleine recht wenig mit einer ökologischen Betrachtung zu tun, viel mehr aber damit wie viel Jäger potentiell schiessen können (die Ausrottung einer Art durch z.B. Füchse ist schwer vorstellbar, da Füchse in der Nahrungswahl ausgesprochene Opportunisten sind und nicht gezielt auf die Jagd nach seltenen Arten gehen, trotzdem werden Füchse mit genau dem Argument der Wildbestände teils intensiv bejagt).
    Wenn ihr als verantwortungsvoll und naturverbunden wahrgenommen werden wollt, dann kriegt erstmal euren Laden in den Griff. Solange das nicht passiert ist sehe ich euch weiter als schiessgeile Möchtegernnaturverbundene Gruppe, von der ein relevanter Teil auch gerne alkoholisiert mit Schusswaffen hantiert.

    PS: Wenn ich an den Interpretationsvorschlag denke, dass die nackte Frau im Video die Natur signalisiert, die sich rächt und dabei bedenke, dass der Jäger im Video beim rückwärtsgang von der Klippe fällt... Da kommen mir spontan als Interpretation auch folgende Meldungen in den Kopf:

    "10.12.14: Toter Jäger obduziert: Jagdunfall

    Die Leiche des 50-jährigen Jägers, der nach einer Treibjagd tot auf einem Hochsitz bei Neubrandenburg gefunden wurde obduziert - die Ermittler gehen von einem tödlichen Jagdunfall aus. Dies meldet focus.de am 10.12.2014. „Der Schuss war aus der eigenen Waffe des Mannes, einem Jagdgewehr, gekommen.“"

    "7.12.14: Drückjagd - Jäger schießt sich selbst an

    Bei einer Drückjagd auf Wildschweine bei Münsterhausen schoss sich ein 60-jähriger Jäger selbst an. Die Augsburger Allgemeine berichtet am 7.12.2014: „Der 60-Jährige machte laut Polizei seine Büchse schussklar, da er dachte, dass die Hundemeute Wild auf ihn zutreibt." Nachdem sich die Jagdhunde jedoch wieder entfernten hätten, wollte der Jäger seine Flinte sichern. Dabei löste sich der Schuss. Der Jäger musste vom Notarzt versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden."

    "6.12.14: Treibjagd: Jäger mit Kugel im Kopf - tot

    Tödlicher Jagdunfall bei einer Treibjagd im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Als ein 50-jähriger Jäger am Ende der Treibjagd sich nicht an der vereinbarten Sammelstelle einfand, wurde der Hochstand kontrolliert und der Jäger mit einer Schussverletzung im Kopfbereich aufgefunden. Dies meldet das Polizeipräsidium Neubrandenburg am 6.12.2014. "Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.""

  • Vor 7 Jahren

    Jäger und Tierleichenfresser sind verabscheuungswürdige Kreaturen. Woher nimmt sich der Mensch das Recht derart in natürliche Kreisläufe eingreifen zu können? Wenn man die Natur so sein lassen würde, müsste nichts reguliert werden. Der Mensch breitet sich immer mehr aus, vermehrt sich ohne Sinn und Verstand, nimmt anderen Lebewesen den Raum zum Leben. Nun meint er wiederum irgendeinen Bestand kontrollieren zu müssen. Wer kontrolliert eigentlich mal den Menschenbestand? Wir sind viel zu viele.
    Vielen Dank an das Christentum, macht euch die Erde Untertan ;)

    • Vor 7 Jahren

      der liebe gott kontrolliert natürlich den menschen und anscheinend gefällt ihm das muntere treiben hier auf erden, handlungsbedarf sieht er offensichtlich noch keinen (war ja früher schnell mit großem eifer dabei,sofern man den alten schriften glauben schenken darf).
      mag auch sein,dass es ihm am arsch vorbei geht.
      vll. hat er sich ja nen anderen planeten gebaut, der ihm viel besser gefällt und auf dem er sich jetzt austoben kann.uns hat er dabei einfach vergessen/verdrängt :-(
      wie auch immer,momentan ist der könig der schöpfung am drücker und man sollte feiern ,solang die party noch läuft !
      waidmannsheil :-)

    • Vor 7 Jahren

      "war ja früher schnell mit großem eifer dabei,sofern man den alten schriften glauben schenken darf"

      Altes Testament beste, vallah!

  • Vor 7 Jahren

    Top Diskussion, Leute. Bin da voll und ganz bei calluna. Menschen, die in natürliche Kreisläufe eingreifen, halte ich für verabscheuungswürdig. Habt ihr euch mal vorgestellt, das Blatt Spinat auf dem Teller eines Äthiopiers, der diese erquickende Mahlzeit dem Brot für die Welt zu verdanken hat, könnte genau jenes Sauerstoffmolekül photosynthetisiert haben, welches John Wilkes Booth den nötigen Kick gegeben hat, um John F. Kennedy zu erdrosseln und anschließend seine Frau nach allen Regeln der Kunst zu verführen? Egal ob Karnivore, Veganer oder Mormonen, keiner von denen hat Butterfly Effect verstanden.

    Ich jedenfalls ernähre mich mittlerweile nur noch von Wasser und Hefe, den ich in meinem Hobbykeller anbaue. Mehr kann ich mir aber auch nicht leisten, bei den 47 Umweltschutzorganisationen, für die ich monatlich spende.