Porträt

laut.de-Biographie

Grand Funk Railroad

Eine Abhandlung über die Rockmusik der Siebziger ist nur vollständig, wenn Grand Funk Railroad zur Sprache kommen. Zumindest sagen das Kritiker wie Fans aus Übersee unisono.

Wie bei so vielen Jugendlichen ihrer Generation verbinden sich 1969 bei drei Jungs aus Michigan die in den Jahren davor vollzogenen popkulturellen Aufbrüche mit dem Wunsch, aus dem täglichen Mief auszubrechen. Es gibt wahrlich bessere Orte, um eine Weltkarriere zu starten als Flint im US-Bundesstaat Michigan. Sänger und Gitarrist Mark Farner, Drummer Don Brewer sowie der aus der Nachbarstadt Ossowo stammende Bassist Mel Schacher, die sich seit Teenager-Zeiten kennen, gründen eine eigene Band. In Anlehnung an die Bahnlinie Grand Trunk Railroad, die durch Flint führt, firmiert die Gruppe schließlich unter dem Banner Grand Funk Railroad. Das Zitat von Rod Stewart, der die Band als "The All-Time Loud White Noise" (durchgängiges weißes Rauschen) bezeichnet, sehen Band wie Fans als Ritterschlag.

Die stürmische Frühphase prägen kontinuierliche Albumveröffentlichungen und ausgedehnte Konzertreisen. Vor allem in Amerika öffnet Manager Terry Knight der Band die Türen. Der Sänger der Band The Pack und renommierte DJ verhilft der Band zum Einstieg ins Musikgeschäft und knüpft die entscheidenden Kontakte zu Capitol Records.

Die Welt scheint zu knapp bemessen für die tourfreudige Gruppe. Eine Performance 1971 im New Yorker Shea Stadium ist schneller ausverkauft als die Beatles-Show am selben Ort. Der Witz kursiert, wenn die Beatles laut John Lennon größer als Jesus sind, was sind dann Grand Funk Railroad?

Während die Einnahmen in der neuen Welt nur so sprudeln, steht die alte Welt eher unter dem Eindruck der vier Hardrock-Ggiganten Led Zeppelin, Deep Purple, Uriah Heep und Black Sabbath. 1971 zerbricht die Liaison mit ihrem Manager, was jahrelange Rechtsstreitigkeiten nach sich zieht. Knights Verdienste für die Band sind jedoch unbestritten und doch herrscht bis zu dessen Tod im Jahre 2004 nach einer Messerstecherei Funkstille zwischen den einzelnen Parteien.

In der erfolgreichen Anfangsphase konsolidieren insbesondere Alben wie "Closer To Home", "Grand Funk" oder "Survival" den Ruf der Band. Mit dem Megahit "We're An American Band" leitet die Truppe einen latenten Stilwechsel ein, der sich auf Alben wie "Shine On" weiter manifestiert. Zugunsten der härteren, groovelastigen Gangart macht die Band dem zweiten Bestandteil ihres Namens alle Ehre und setzt in der Folge verstärkt auf Soul und Pop-Elemente. Konsequenterweise veröffentlichen sie von da an die Alben "We're an American Band", "Shinin' On" und "All The Girls In the World Beware!!!" unter dem Namen Grand Funk. Das Experiment schlägt fehl. Trotz der Unterstützung von Frank Zappa mit dem sie 1976 "Good Singin', Good Playin'" produziert, hechelt die Gruppe der Hochphase aus den frühen Siebzigern hinterher.

Zarten Gehversuchen auf Tonträger in den Achtzigern stehen zahlreiche Live-Aktivitäten gegenüber. Während Letztere bei Fans wie Kritikern Anklang finden, fallen die regulären Tonträger gnadenlos durch. Fortan widmet sich Mark Farner verstärkt eigenen Projekten, die ihn in die Fänge von Ringo Starr oder John Entwistle (The Who) treiben. 1997 findet die Gruppe mit Farmer wieder zusammen, um zu Gunsten der Opfer des Bosnienkrieges eine Benefiz-Show zu spielen.

Auch im neuen Millenium greifen die Multiseller auf eine große Fanbase zurück, die sich auch durch die beiden bestehenden Formationen nicht irritieren lassen. Mark Farner schart willfährige Musiker um sich und tourt unter dem Namen N'r'G-Band durch die USA. Don Brewer und Mel Schacher behalten hingegen den Bandnamen bei und lassen u.a. den ehemaligen Kiss-Gitarristen Bruce Kulick für sich in die Saiten greifen.

Grand Funk Railroad assoziiert der Musikfan gern mit dem Label "The American Band", was auf ihren Megahit "We're an American Band" zurückgeht, der Airplay im Classic Rock-Radio und zahlreiche Verwendung in Film, Funk und Fernsehen findet. Grundlegend und symptomatisch für die Karriere der US-Formation ist dessen energetischer Beat-getriebener Stil mit harten Gitarrenriffs, der gerade im Heimatland den Weg für Bands wie Foreigner, Journey, Van Halen und Bon Jovi ebnet.

Surftipps

  • Homepage

    Homebase der American Band.

    https://www.grandfunkrailroad.com/
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    https://de-de.facebook.com/grandfunkrailroadmusic/
  • Fanpage

    Antiquierte, aber gut aufgemachte Fanpage.

    http://www.grandfunkrock.com/

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