Porträt

laut.de-Biographie

Finger Eleven

Weihnachten 1990. Noch unter dem ziemlich bescheuerten Namen Rainbow Butt Monkeys spielen ein paar Hansel an ihrer High School im kanadischen Burlington eines ihrer ersten Konzerte. Nachdem die fünfköpfige Post-Grunge-Band um Sänger Scott Anderson den Bandcontest eines überregionalen Rock-Senders gewinnt, nimmt sie 1995 das erste, noch recht Nu Metal-lastige Album "Letters From Chutney" auf.

Ihr erstes professionelles Management erteilt der Band - die 1996 neben Scott noch aus den Gitarristen James Black und Rick Jackett, sowie Basser Sean Anderson und Drummer Rich Beddoe besteht - den guten Rat: Wenn ihr ernst genommen werden wollt, bennent euch besser um. Der neue Bandname Finger Eleven bezieht sich auf eine frühere Version ihres Songs "Thin Spirit", der auf dem zweiten Album "Tip" erscheint, das ihnen kurz vor Ende der Hochphase des Hard Rock bereits den honorigen Vergleich mit den Stone Temple Pilots und Our Lady Peace einbringt.

In Sachen Kompaktheit und Hit-Dichte wird es von Fans gar an zwei Meilensteinen der 90er Jahre, Pearl Jams "Ten" und Nirvanas "Nevermind", gemessen. Trotz des positiven Feedbacks werden Finger Eleven von ihrem Label sechs Wochen nach dem Release gefeuert, das Album wird 1998 jedoch beim Creed-Label Wind Up wiederveröffentlicht.

Der Nachfolger "The Greyest Of Blue Skies" surft voll auf der Nu Metal-Welle mit und erreicht in Kanada Gold-Status. Mit dem Song "Suffocate" ist man zeitgleich auch auf dem extrem einflussreichen Soundtrack von "Scream 3" vertreten. Drei weitere Songs unterlegen die Kämpfe der Manga-Serie "Dragonball Z". Überhaupt ist die Band bei der Zweitverwertung ihrer Musik sehr aktiv und einfallsreich.

In Kinofilmen, Serien und Videospielen wie Guitar Hero begegnet man Finger Eleven bis heute. Der große Durchbruch erfolgt 2003 mit dem selbstbetitelten dritten Album, das bereits voll auf poppigen, halbakustischen Rocksound zwischen Nickelback, Live und Matchbox Twenty setzt. Die Single "One Thing" stürmt die Charts und wird in Amerikas großer Wrestling-Szene zur Hymne auf einen ihrer toten Helden.

2007 nehmen sie sogar noch eine Duett-Version mit Amy Lee von Evanescence auf. Zur gleichen Zeit erleben Finger Eleven einen Höhepunkt ihrer Bandgeschichte. Das Album "Them Vs. You Vs. Me" verkauft sich blendend, ihre Hit-Single "Paralyzer" zieht wegen ihres Drifts in tanzbare Gefilde gar Vergleiche mit "Take Me Out" von Franz Ferdinand nach sich.

Bei Guitar Hero und einigen Ablegern davon gehört "Paralyzer" dennoch zu den leichteren Übungen. Für Gitarrist James Black war der Song sowieso eher ein Songwriting-Unfall. Zugegeben, ein ziemlich willkommener Unfall, der einer Band aus Kanada, die einst noch Rainbow Butt Monkeys hieß die Einladung zu einer Performance bei der Miss USA-Wahl 2008 einbringt. Das Album verkauft sich wie blöd und erntet in den USA Gold, in Kanada sogar Platin.

Alben

Surftipps

Noch keine Kommentare