Porträt

laut.de-Biographie

Demograffics

"Real music for real heads", so haben sie es sich auf die Fahnen geschrieben. Mediale Hypes und Trends lässt das Ein-DJ-ein-MC-Gespann, das unter dem Banner Demograffics operiert, unbeeindruckt an sich vorüber ziehen.

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Allen, die sich für den Werdegang der Crew aus Regensburg interessieren, sei der Eröffnungstrack des dritten Albums "Cheese" ans Herz gelegt: In vier Minuten stellt Rapper und Produzent Maniac dort alles klar: Wer er ist, woher er kam, wohin er geht.

Achim Schneemann, so sein bürgerlicher Name, verschlägt es im zarten Alter von sieben Jahren aus Regensburg in die Vereinigten Staaten. In South Carolina findet er mit seiner Familie eine neue Heimat.

Er ist etwa zwölf, als ihn das Hip Hop-Fieber packt. Mit der Sprache hat Achim da längst keine Probleme mehr: "Teilweise denke ich noch auf Englisch", gibt er gegenüber dem Hip Hop-Magazin Juice zu Protokoll. "Für mich ist das halt eine Muttersprache." Eine, in der er künftig seine eigenen Zeilen abfasst.

Achim, kurz Ac, legt sich den Bühnennamen Maniac zu, tritt zuweilen aber auch als Mr. Demo an. Zusammen mit Kumpels fährt er von einer Freestyle-Battle zur nächsten, macht sich einen Namen - oder sich unbeliebt: "Es gab fast nur Crunk in South Carolina. Mit Punchlines hatten manche ein echtes Problem, die nahmen das viel zu persönlich."

Maniac lernt Demo von Psycho Realm kennen. Über dessen Kontakte kommt er bald an größere Auftritte, rappt im Vorprogramm von Copywrite oder Cage. 2004 nimmt er sein Debüt "Demograffics" auf.

Wenig später kehrt Maniac den USA den Rücken und nach zehn Jahren in seine süddeutsche Heimat zurück. Bei einem Auftritt in Landshut gabelt er DJ Rufflow auf, der ihm fortan an den Decks den Rücken stärkt und seine Tracks um präzise eingefrickelte Wordcuts bereichert.

Der gemeinsame Zweitling "Bird's Eye View" erscheint 2008, gewinnt zahlreiche Fans und trägt den Demograffics ungezählte Shows, als Duo oder mit Band, ein. Sie teilen sich die Bühnen mit Mono & Nikitaman, Texta, Jeru The Damaja, DJ Vadim, Sage Francis, Immortal Technique oder Inspectah Deck.

Demograffics tingeln durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, schaffen es aber auch bis nach Frankreich oder Tschechien. Das international verständliche Englische machts möglich."Ich kann Texte auf Englisch einfach besser zu Papier bringen", so Maniac.

Kollege Rufflow hat eine Theorie: "Warum rappt er nicht auf Deutsch? Weil ers nicht kann!", erklärt er im Interview mit Germanrhymes. Maniac gibt zu: "I red eigentlich nur Bayerisch, I kann eh ned gut Deutsch, weißt?"

Der Musik schadet Maniacs Dialekt nicht. Er feiert den Sound der Golden Era, Jazz-Einflüsse, Pianoloops und Massen von Samples. Seine Texte gestalten sich oft autobiografisch: "Ich erzähl' aber auch, was uns ankotzt" - immer mit einer Prise Humor.

Im klassischen Klangbild möchten die Demograffics trotzdem nicht stecken bleiben: "Ich will nicht, dass alles nach Oldschool klingt", stellt Maniac klar. "Man muss die Kultur am Leben halten und Respekt zeigen. Vom Althergebrachten lernen, um etwas Neues zu erschaffen."

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