David Bowie hat ein Händchen für Jubiläen. Nachdem er letztes Jahr pünktlich zum 40-Jährigen sein harmloses Psychedelic Pop-Debüt "Space Oddity" mit üppig Archivmaterial aufhübschte, ist nun pünktlich zum, äh, 34. Jahrestag "Station To Station" dran.

Beide Alben dürften es schwer haben, …

Zurück zum Album
  • Vor 13 Jahren

    bowies abgefuckte wundertüte im koksgewand. sehr schön geschrieben, michel. hut ab :)
    der gig ist auch super. die fette alomargitarre ist genau das, was tin machine leider nicht wirklich geworden sind: eine kreissäge.

    aber unter bowiefreunden gilt das album doch eigentlich seit jeher als meilenstein auf derselben stufe wie low/heroes/lodger.
    noch längen vor ziggy stardust.

  • Vor 13 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 13 Jahren

    Warum man dieses Album haben muss - Ein Erklärungsversuch (absolut und rein subjektiv):

    Das Album ist das vielleicht beste Bowie Album, weil:

    - neben Station To Station auch Word On A Wing, Stay und Wild Is The Wind darauf sind, die allesamt absolut zu meinen Bowie-Song-Favoriten gehören.

    - kein Lied - auch nicht Golden Years und TVC 15 - stören.

    - weil dieses Album sehr kompakt und in sich stimmig ist.

    - weil es extrem faszinierend ist, wie ein Mensch, der während der Entstehung physisch und psychisch so kaputt war, etwas so kraftvolles und ausdrucksstarkes zu Stande bringen konnte. Man bekommt geradezu das Gefühl, dass jedes Fünkchen an Lebensenergie in dieses Album gesteckt wurde.

    - weil Bowies Stimme auf diesem Album so tief, voll, ausdrucksstark und gefühlsbetont klingt und sich von schwindelerregenden Höhen in die abgründigsten Tiefen schraubt, wie kaum sonst in seiner Karriere.

    Der Titelsong ist geradezu herausragend gut, weil:

    - ich sowieso sehr gerne sehr lange Stücke mag. Dieser Song nimmt sich über drei Minuten Zeit, bis die erste Zeile gesungen wird. Dadurch schafft es der Song, den Hörer ganz in seine Welt mit einzufangen.

    - ich es toll finde, wenn Stücke sehr dynamisch sind und sich innerhalb eines Stückes eine geradezu "epische" Entwicklung oder Struktur ablesen lässt. Wenn also das übliche Muster von Strophe-Refrain-Strophe durchbrochen wird durch wechselnde Tempi, Harmonien und Rhythmen. Die Spannung und die bedrückend bedrohliche Atmosphäre vom Beginn des Stückes ("Throwing darts in lovers' eyes") weicht gegen Ende einer ausgelassen, trotzigen Heiterkeit ("It's too late - to be late again / It's too late - to be hateful"), als wolle das Lyrische-Ich der Welt mitteilen: "Klar, die Situation ist ausweglos, aber hey, was soll's, hoch die Tassen, lasst uns feiern!"

    - das Stück sehr starke Emotionen in mir wach rührt.

    Die Zeilen "It's not the side-effects of the cocaine / I'm thinking that it must be love" sind großartig, weil:

    - bei aller Distanz, die Bowie üblicherweise in seinen Texten gegenüber dem Hörer/Leser/Publikum wahrte, hier tatsächlich einmal Bowie selbst zu sprechen scheint und seine tiefsten Ängste und Gefühle mit dem Hörer teilt.

    - diese Zeilen ein hohes Maß an Selbstreflektiertheit und auch Selbstironie zeigen. Das Phänomen der Kokainsucht, was bei Bowie in dieser Zeit sicher lebensbestimmend war, wird tatsächlich benannt. Ebenso der Konflikt zwischen Sucht und Identität. Hier spricht jemand, der nur noch "glauben" oder "denken" kann, dass ein Gefühl (Liebe) tatsächlich echt ist und nicht bloß eine Nebenwirkungen der Kokainsucht. Wirklich sicher sein kann er sich jedoch nicht. Diese Offenheit dem Hörer gegenüber macht Bowie sehr verletzlich. Zugleich hat man als Hörer das Gefühl, dadurch Bowie ein Stück näher zu sein und endlich einmal Einblick in sein Innerstes bekommen zu haben.

  • Vor 13 Jahren

    Sehr schöne Rezension Michael Schuh (oben) aber auch von Katja B. (Kommentarteil) zu einem absolut perfektem Album (einer meiner Top5 von Bowie)!

    Bleibt nur noch die Frage, warum zum Teufel die Redaktion dieses zeitlose Meisterwerk nur mit 4 von 5 Punkten bewertet!!!

  • Vor 13 Jahren

    ich hab bowie mit dem album Scary Monsters kennen und lieben gelernt.
    im laufe der jahre hab ich mich auch an seinen alten dran gewagt. Soundtrack von Bahnhof zoo hat mir so ein wenig die tür zu Bowie geöffnet und nach und nach hat er auch mich gepackt. heute 20 jahre später bin ich ein riesenfan.
    der passt in keine schublade.
    ich fand auch seine letzten drei alben ziemlich gut , dennoch sind STation to station und ziggy stardust und scary monsters meine ganz grossen alben von Ihm.
    aus jeder Dekade eins :-)

  • Vor 13 Jahren

    ich hab bowie mit dem album Scary Monsters kennen und lieben gelernt.
    im laufe der jahre hab ich mich auch an seinen alten dran gewagt. Soundtrack von Bahnhof zoo hat mir so ein wenig die tür zu Bowie geöffnet und nach und nach hat er auch mich gepackt. heute 20 jahre später bin ich ein riesenfan.
    der passt in keine schublade.
    ich fand auch seine letzten drei alben ziemlich gut , dennoch sind STation to station und ziggy stardust und scary monsters meine ganz grossen alben von Ihm.
    aus jeder Dekade eins :-)