Porträt

laut.de-Biographie

Dabrye

Er zählt wohl mit zur Spitze der Instrumental Hip Hop-Szene, mit Produzenten wie DJ Shadow, RJD2, Prefuse 73 oder DJ Cam. Ähnlich wie die genannten Produzenten werkelt der Amerikaner Dabrye an elektronischen Beatdesigns im Grenzbereich des konventionellen Hip Hops, den man bisweilen ebenso abstrakten wie experimentellen Gefilden zuordnet. Dabrye heißt im normalen Leben eigentlich Tadd Mullinix, der aus Michigan stammt und bereits vor der Highschool eine Band gründet. Damals heißt das Gebot der Stunde Punk, später spielt er dann Shoegazer-Musik mit seinen Kollegen. Als er denen dann Krautrock schmackhaft machen möchte, geht die Band auseinander. Stattdessen richtet sich seine Aufmerksamkeit auf computergenerierte Klänge.

Im Laufe der Zeit eignet sich Mullinix als Musikproduzent ein tiefgreifendes Wissen an. Daneben legt er als Techno-DJ auf und veröffentlicht als Tadd Mullinix eine Reihe von Ambient-Stücken. Des Weiteren gründet er das Ragga-Label Rewind! auf dem von ihm zusammen mit Todd Osborn (heute Labelkollege Osborn bei Ghostly International und sein Partner beim Acid-Projekt TNT) als Soundmurderer und SK-1 Ragga-Jungle-Tracks erscheinen. Als er eines Tages in einem Plattenladen zufällig Ghostly-Gründer Sam Valenti trifft und ein Demotape in die Hand drückt, ahnt er nicht, dass er bald einen Plattenvertrag in der Tasche haben sollte. Das experimentierfreudige "Winking Makes A Face" samt abstrakter Beats und klassisch inspirierter Melodien wird der erste Langspieler überhaupt, den Ghostly veröffentlichen.

Hip Hop liegt ihm mindestens genauso am Herzen, wie jener aus Detroit kommende low-end Sound des Produzenten Jay Dee. Diese Herzensangelegenheit setzt Mullinix Anfang des neuen Jahrtausends als Dabrye um. Dessen funkinfizierte Instrumentals verbreiten ein Gefühl von Underground, die trotz eines latenten Hakeln zwischen den Tönen unwiderstehlich grooven und Dank satter Kopfnickerbeats einen ordentlichen Punch haben. Seine elektroniklastige, innovative Produktion klingt vergleichsweise minimalistisch wie auch die Beatrhythmiken jenseits von 08/15 ein höheres Maß an Aufmerksamkeit einfordern. 2001, als Carl Craig ihm die Ehre zuteil kommen lässt, als Live-Act auf dem Detroit Electronic Music Festival aufzutreten, kommt erstmalig das Publikum mit dem Sound von Dabrye in Berührung.

Das Dabrye-Debütalbum "One/Three" erhält 2002 seitens der Musikpresse Lobpreisungen und Jurassic 5 wie auch Jay Dee bekunden ihren Respekt. "One/Three" schiebt er gleich noch "Instrmntl" hinterher, das auf Scott Herrens (alias Prefuse 73) Label Eastern Developments erscheint und ebenfalls gut ankommt. Darüber hinaus folgt ein Jahr später mit "Two/Three" eine Zusammenarbeit mit seinem alten Idol Jay Dee sowie mit dem Rapper Phat Kat, die ausnahmsweise nicht instrumentaler Natur sind. Außerdem produziert Dabyre zwei Tracks zum Album "One Word Extinguisher" von Prefuse 73. Parallel zu Dabrye ist Mullinix auch noch mit den säurehaltigen Cut-up-Techno-Klängen seines James T. Cotton-Projekts beschäftigt. Hierfür produziert er unter anderem die Single "Mind Your Manners", die EPs "Buck!" und "Press Your Body" sowie das Album "The Dancing Box". 2005 ruft Mullinix zusammen mit D'Marc Cantu das Acidhouse-Projekt 2 AM/FM ins Leben und veröffentlicht zudem Ende des Jahres als Dabyre unter dem Titel "Additional Productions Vol. 1" eine Remix-Compilation.

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