Porträt

laut.de-Biographie

Cilvaringz

Tariq Azzougarh (*1979) macht mächtig Welle in der Hip Hop-Welt, als er als erster Nicht-Amerikaner in den erlauchten Kreis des Wu-Tang Clan aufgenommen wird. Der MC und Produzent aus dem holländischen Tilburg springt beim einem Clan-Konzert 1997 in Amsterdam spontan auf die Bühne, um Ol' Dirty Bastard und Method Man mit einem kompromisslosen Freestyle zu beeindrucken.

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Über RZAs Schwester in New York entsteht in der Folge Kontakt zu RZA selbst, der Azzougarh 1999 als Cilvaringz als ersten Europäer unter Vertrag nimmt. Bald fliegt der neuen Killa Bee internationale Aufmerksamkeit in den Schoß. Nachdem Cilvaringz, der im marokkanischen Marrakesh lebt, mit mehr oder minder offiziellen Instrumental-Webalben (u.a. "The Mental Chamberz", 2001) nur begrenzt Erfolge einfährt, sorgt "I" 2007 für den Durchbruch in den Hip Hop-Olymp.

Dabei greifen ihm die Wu-Tang-Protagonisten unter die Arme. Den Rest besorgt Azzougarhs untrügliches Gespür für Oldschool-Beats. Dass RZA höchstselbst den Niederländer als "the hardest working Killa Bee in the game" bezeichnet, rührt übrigens nicht von ungefähr. Auch wenn einige Jahre bis zu besagtem offiziellen Debüt ins Land ziehen, zeigt sich Cilvaringz alles andere als untätig.

Wenn er nicht rappt oder eigene Langspieler zusammenstellt, widmet Azzougarh seine freie Zeit in den 2000ern der Produktion des umfangreichen Wu-Tang-Outputs. Diverse Tracks von Ghostface Killah, Raekwon oder Inspectah Deck tragen seine Handschrift. 2014 übernimmt Cilvaringz gar den Executive Producer-Job für das Wu-Tang-Album-Unikat "A Better Tomorrow".

Des Weiteren fungiert er als Gründungsmitglied des arabischen Rap-Kollektivs ARAP und leitet das Unterhaltungsunternehmen RPEG Ltd. Dort managt Cilvaringz die Karrieren diverser arabischer Rapper wie Salah Edin oder Eslam Jawaad. Über RPEG entstehen mit der Zeit wertvolle Kontakte zu den Größen des Musikgeschäfts. Kooperationen mit De La Soul oder Damon Albarn sprechen wohl für sich.

Außerdem liefert die Managementfirma 2007 mit Salah Edins Debütalbum das kontroverseste holländische Hip Hop-Werk aller Zeiten – wofür man sich auch den Award für das "Beste niederländische Album" in die Vitrine stellen darf.

Angenehm aufmüpfig für eine Plattenfirma präsentiert RPEG sich auch 2008. Seinerzeit verklagt das Label den Rechtspopulisten und ausgesprochenen Islamfeind Geert Wilders erfolgreich für die verzerrte Darstellung Edins im Propagandafilm "Fitna".

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I (2007)

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