laut.de-Kritik

Das Imperium chillt zurück.

Review von

Walk into space pt. 1-24. Die Herren Sternenreisenden des famosen Elektrolux Labels begeben sich ein weiteres mal in die endlosen Weiten des Alls und bringen von ihrer Reise in die Spacebar am Endes des Universums 24 Tracks mit, die uns Erdlingen einen Eindruck davon vermitteln, wie schön und ruhig es da oben sein muss.

Und da die nunmehr sechste Ausgabe der Space Night Reihe dem 40. Geburtstag von Perry Rhodan gewidmet ist, hat DJ Jondal a.k.a. Martin@Unger ganz besonders tief in seine Spacekiste gegriffen und serviert uns eine ganze Reihe wunderbarer elektronischer Träumereien. Überhaupt ist es bemerkenswert mit welch sicherer Hand die gesamten Space Night Sampler kompiliert werden, da gibt es kaum, bzw. gar kein überflüssiges Füllmaterial, wie das ja sonst bei Compilations gern der Fall ist.

An Bord des Raumschiffs befinden sich diesmal u.a. Resistance D, Biogen, Global Youth, Mo`Horizons und Amphotic, die gleich zwei mal ans Steuer dürfen. Weitere Crew Members rekrutieren sich wie üblich aus der hauseigenen Elektrolux Spaceforce: üNN sind mit von der Partie, ebenso Quantum Leap, Aural Float und die Köchlein vom Sushi Club, allesamt höchst erfahren im Umgang mit dem großen Schwebomaten.

Doch jetzt mal der Reihe nach.

CD 1 startet zunächst mit ein wenig Astronautenplausch vom Herbaliser und schickt dann mit "Heavy Air" von den Bullinuts gleich mal einen Superrenner in den Chill-Marathon. Bei Track 4 (Mo`Horizons) erlauschen wir ein fonky Guitar Sample, das wir auch schon von Beanfield kennen (remember K+D DJ Kicks ?) und Gesang, der irgendwo zwischen Jamiroquai und Blur liegt. Klingt jetzt vielleicht komisch, ist aber wirklich so und zwar ziemlich gut. Groovy.

Weitere Highlights der ersten Halbzeit sind Marsbeat von Amphotic und ganz besonders Track 6 vom Nihilist, der von den flächigen Sounds und der ätherischen 303 her an diverse etwas sanftere Richie Hawtin Produktionen (Fuse-Traintrack, oder auch: Plastikman-Conception) erinnert. Da spürt man sie, die Kühle des unendlichen Raumes und dem Herzerl wirds ganz warm. Den genannten Ohrenschmeichlern folgen gleichwohl noch mit "Connected Views" von Global Youth und "Low Signal" von Resistance D zwei wirklich ausgezeichnete Blubberer.

Durchgang (CD) 2 macht gleich da weiter, wo der erste aufgehört hat. Viele Flächen, softe Groovebeats. Bei Track drei von Amphotic freuen wir uns, dass der gute Jondal sich nicht krampfhaft für eines der zwei Amphotic Stücke entschieden, sondern einfach beide mit drauf gepackt hat. Es haucht die Elfe vom Planeten Lov, es zischelt die 606 und der Elektrolurch pupst eine muntere Melodie auf der Raumflöte. Sekunden später: üNN, deren Releases auf E-lux zum Besten gehören was das Label zu bieten hat. Ganz schön goile Flächen, hat zum Teil was von Derrick May, der ja auch ein Großmeister der Sphärensounds ist. Bei üNN kommen dann natürlich keine detroitigen Knochenbrecher Beats reingebrettert sondern es entfalten sich lockerste Groover oben und ein analoges Blubberbad untenrum. Pssssssssssssssssscht.

Wenn man denn sonst noch jemand aus der Mannschaft heraus heben möchte, die auch in Halbzeit zwei so sachverständig an den Reglern gedreht hat, dann Biogen, die es gaaaaaaaaaaanz ruhig angehen lassen und Atomix Avenue, die mit "Spacebar", dem letzten Track der Compilation, die Landung daheim auf der Erde einleiten. Phillip Glass spricht noch einige Verabschiedungsworte durch den Vocoder, und dann heißt es: Augen auf, aufwachen, Ende gut/alles gut. Wir hoffen, sie hatten einen angenehmen Flug.

P.S.: Für diejenigen, die nicht schon beim bloßen Anhören der CD die Welt von oben sehen gibt es auf der DVD animierte Bilder vom Perry Rhodan Coverzeichner und "Space Art Künstler" Johhny Bruck, der (festhalten) für ingesamt an die 1.800 P.R. Cover verantwortlich zeichnet.

Trackliste

  1. 1. The Herbaliser-Moon Sequence
  2. 2. Bullinuts-Heavy Air
  3. 3. George Pallikaris-In Search Of
  4. 4. Mo`Horizons-Walk Into Space Pt. 1+2
  5. 5. Amphotic-Marsbeat
  6. 6. Nihilist-Aurorix
  7. 7. Audiodrop-Lonesoft
  8. 8. The Sushi Club-Nichi Yobi
  9. 9. Global Youth-Connected Views
  10. 10. Azure Taint-Boogielotion Pt. 1+2
  11. 11. Resistance D-Low Signal
  12. 12. Anthony Rother-Databank/Nuklearer Winter
  13. 13. Gabriel Le Mar-Slo Mo
  14. 14. Unknown Origin-Place the Bass
  15. 15. Amphotic-Sternenschrei
  16. 16. Ünn-Blue Sky
  17. 17. Wamdue Projekt-Floating World
  18. 18. Quantum Leap-Dark Angel
  19. 19. Sounds From The Ground-Drugstore
  20. 20. Slylash-Dream De Menthe
  21. 21. Moby-Summer
  22. 22. Biogen-Afloat
  23. 23. Aural Float-A.F. Study 2
  24. 24. Atomix Venue-Spacebar

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