laut.de-Kritik

Gewöhnungsbedürftige Synthiebeats mit Hardcore-Geprolle

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Zu dem Erfolgsalbum "Ryde Or Die Vol.I", das mit Leichtigkeit in die Top Ten der amerikanischen Charts vordrang, präsentiert die New Yorker Ruff Ryder-Crew nun einen Nachfolger. Wie nicht anders zu erwarten, ist Swizz Beatz wieder zu Hochtouren aufgelaufen und hat den Großteil aller Songs produziert.

Wie vor einigen Jahren Timbaland, dominiert derzeit Swizz mit seinen sehr gewöhnungsbedürftigen Synthiebeats die New Yorker Hip Hop-Szene, dabei kommt er ganz ohne Samples aus. Nach eigenen Angaben benötigt er kaum mehr als eine Stunde für einen Song, was den unangenehmen Nebeneffekt hat, dass sich die Stücke dementsprechend ähnlich sind. Die Tracks auf der "Ryde Or Die" hören sich sehr künstlich an und man merkt, dass sie nicht viel Arbeit gemacht haben.

Besonders auffällig ist das bei "Twisted Heat", der bei mir locker einen Platz in den Top 5 der schlechtesten Songs dieses Jahres erreicht. Leider sind die ätzenden Klaviereinlagen nicht nur auf "Twisted Head", sondern die gesamte Scheibe verteilt: Da anscheinend niemand aus dem Ruff Ryder-Clan in irgend einer Weise Klavier spielen kann, überkommt einen immer wieder das Gefühl, die Produzenten hätten, wie kleine Pennäler, zum Spaß ein bisschen auf dem Keyboard rumgeklimpert.

Bis auf die ersten zwei Songs, bei denen Method Man, Redman, Scarface und Snoop zur Verstärkung herbei geeilt sind, ist kein anspielwürdiger Track auf dem Longplayer zu erkennen. Da helfen weder der manisch depressive DMX, noch Busta Rhymes im Duett mit Swizz Beatz. Als Krönung einer insgesamt schlechten Platte gibt es einen Bonus-Track, der seinen Namen nun wirklich nicht verdient hat. "It's Going Down" ist ein schmalziger R'n'B Song, der überhaupt nicht zu dem Hardcore-Geprolle a là Ruff Ryder passt, aber auch nicht verträglicher ist.

Auf Ruff Ryder's Vol. II können selbst die zum Teil guten Rhymes der MCs nichts mehr retten, die Vorgaben von Swizz Beatz und Co. waren einfach zu mies. Da kommt die Frage auf, warum solch gestandene Rapper wie Method Man oder Redman sich für so einen Schrott hergeben.

Trackliste

  1. 1. WW III (feat. Yung Wun, Snoop, Scarface & Jadakiss)
  2. 2. 2 Tears In A Bucket (feat. Redman, Method Man & Sheek)
  3. 3. Got It All (feat. Eve & Jadakiss)
  4. 4. Ryde Or Die Boyz (feat. Yung Wun & Larsiny)
  5. 5. It's A Holiday
  6. 6. Holiday (feat. Styles)
  7. 7. Weed, Hoes, Dough (feat. Drag-On)
  8. 8. F@@@ Da' Haters
  9. 9. Fright Night (feat. Busta Rhymes & Swizz Beats)
  10. 10. My Name Is Kiss (feat. Jadakiss)
  11. 11. Twisted Heat (feat. Twista & Drag-On)
  12. 12. Go Head (feat. The Lox)
  13. 13. I'm A H-O-E
  14. 14. Stomp (feat. Trick Daddy & Yung Wun)
  15. 15. The Great (feat. DMX)
  16. 16. It's Going Down (feat. Parlé)

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