laut.de-Kritik

Wenn Metaller Abba covern ...

Review von

CDs ausschließlich mit Coverversionen sind in den meisten Fällen nur bedingt eine unterhaltsame Sache. Zwar entstehen gelegentlich interessante Varianten einer Fremdkomposition, aber mindestens genauso viele sind auch schlicht ein Griff in den Lokus.

Spätestens seit Six Feet Unders "Graveyard Classiscs 2" packt mich ja das Grauen, wenn ich 'Cover-'CD auch nur höre. Nuclear Blast hat sich der Sache aber durchaus kompetent angenommen und die Tracks auf der Doppel-CD nicht unter irgendein Motto gestellt, sondern schlicht und ergreifen 35 gelungene Coverversionen ausgesucht.

Zwar sind ein guter Teil der Songs auf den offiziellen Alben der jeweiligen Bands erschienen, aber erstens hat eh keiner alle Scheiben der hier gelisteten Kombos im Regal stehen und zweitens sind noch eine ganze Anzahl Stücke dabei, die nur auf Special Editions oder Singles zu hören waren. Natürlich gibt es hier neben viel Licht auch einige Schatten.

Während sich die meisten nahe ans Original halten, braucht man schon ganz schön Fantasie, um die Nevermore-Version von Simon & Garfunkels "The Sound Of Silence" zu erkennen. Am unterhaltsamsten ist es eh, wenn Bands und deren Songs aus einem anderen Genre gecovert werden.

Zwar geht Sinergys Version von "Gimme! Gimme! Gimme!", (ABBA) ziemlich in die Hose und Nightwishs "Symphony Of Destruction" trägt bestimmt auch nicht zu Megadeths Glückseligkeit bei. Dafür geben Moonspell der Ozzy-Nummer "Mr. Crowley" einen ganz eigenen Charme, und auch Pantera holen in alten Tagen noch ordentlich was aus einem Ted Nugent-Song raus.

Überhaupt sind auf dem zweiten Silberling mit Coverversionen von den Ramones (Anthrax), The Police (Machine Head) und The Sisters Of Mercy (Kreator) ein paar sehr abgefahrene Sachen dabei.

Voll aus der Reihe tanzen dabei Mnemic, die "Wild Boys" von Duran Duran geschickt durch die Mangel drehen, und auch In Flames motzen Genesis' "Land Of Confusion" mächtig auf. Fear Factorys Vorstellung von "Cars" hat Gary Numan eh schon lange abgesegnet, immerhin singt er in dem Song selbst mit.

"Cover It Up Vol.I" ist also eine wirklich gelungene Sache geworden und darf, wenn sie das Niveau beibehält, durchaus in Serie gehen. Allerdings sollten sich die Verantwortlichen bei Nuclear Blast vielleicht doch mal was zur Covergestaltung einfallen lassen. Die ist nämlich unterirdisch.

Trackliste

CD I

  1. 1. Dontos - We're Not Gonna Take It
  2. 2. Blind Guardian - Spread Your Wings
  3. 3. Hammerfall feat. Kai Hansen - I Want Out
  4. 4. Nevermore - The Sound Of Silence
  5. 5. Primal Fear - Die Young
  6. 6. Grave Digger - Running Free
  7. 7. Sinner - The Sun Goes Down
  8. 8. Sonata Arctica - Still Loving You
  9. 9. Sinergy - Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)
  10. 10. Die Apokalyptischen Reiter - Master Of The Winds
  11. 11. Therion - Under Jolly Roger
  12. 12. Thunderstone - Diamonds And Rust
  13. 13. Edguy - I'll Cry For You
  14. 14. Iced Earth - Burnin' For You
  15. 15. Saxon - Court Of The Crimson King
  16. 16. Motörhead - God Save The Queen
  17. 17. Nightwish - Symphony Of Destruction

CD II

  1. 1. Dimmu Borgir - Metal Heart
  2. 2. Death - Painkiller
  3. 3. Moonspell - Mr. Crowley
  4. 4. Pantera - Cat Scratch Fever
  5. 5. Anthrax - We Are Happy Family
  6. 6. Machine Head - Message In A Bottle
  7. 7. Exodus - Dirty Deeds Done Dirt Cheap
  8. 8. Sepultura - Orgasmatron
  9. 9. Children Of Bodom - Hellion
  10. 10. Destruction - Whiplash
  11. 11. Disbelief - Spill The Blood
  12. 12. Hypocrisy - Strange Ways
  13. 13. Kreator - Lucretia (My Reflection)
  14. 14. Mnemic - Wild Boys
  15. 15. In Flames - Land of Confusion
  16. 16. Fear Factory - Cars
  17. 17. Soilwork - Burn
  18. 18. Opeth - Circel Of Tyrants

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