Various Artists - " Club Bogaloo"

Das Kaff Pfarrkirchen in der weißblauen Einöde des Freistaats Bayern ist die Heimat des von Reinhard Wimmer und Marcus Hacker gegründeten DJ-Teams Spinning Wheels. Dieses Team führt in einem alten Kino den Bogaloo Club, in der schon Acts wie Jazzanova, Dego vom Londoner Reinforced Camp, Saul Kane alias Depth Charge oder auch Vertreter vom Wiener Sender FM4 (u.a. BTO Spider) erfolgreiche Sets ablieferten.

Die vorliegende Compi bietet nun einen Überblick seines musikalischen Angebots aus NuJazz- und Freestyle-Sounds, mit z.T. exklusiv auf Spinning Wheels releasten Maxi-Singles, wobei endlich auch mal auf die üblichen Verdächtigen verzichtet wird. Zum Auftakt legen Stefan Rogall und sein Beitrag Hi-Tech mit einer sich windenden Bassline und zackigen Breaks los, die Interesse auf mehr wecken. Soulpatrol kommt mit Percussions, dazu markante HiHats und darunter ein subtil dröhnender Subbass wie er auch bei Jungle am Start ist. Landslide versucht sich an 2Step 'n' Bass Fusion mit Jazzeinschlag. Oder so ähnlich.

Domu alias Dominique Stanton geht recht offen an die Sache ran, baut um seine Breaks ein feines Gerüst aus Jazz und Funk, schert sich nicht um Konventionen. Die Erfahrung früherer Produktionen als Sonar Circle oder Static Imprint für das Reinforced D&B Label aus Dollis Hill, London, wirft hier ihre Schatten. Space Clique, Bozoo Bajou, Les Gammas und Spinning Wheel überspringe ich mal, deren teilweise ins Belanglose abdriftender Schmalspur NuJazz-Freestyle nicht so aufregend ist.

Ab Nummer neun geht's langsam wieder aufwärts. Auch wenn Druckwelle sich nicht hundertprozentig in die Kategorie nomen est omen einreiht, die mit einer Orgelmelodie unterlegten sanften Beats können sich hören lassen. Meitz zupft nach einem epischen Intro gehörig einen Funkbass, der dann in einer Session endet, in der sich wiederum Schlagzeug -und Keyboardsolo ablösen, mit Bossa Nova als Sahnehäubchen. Freistil bis zum Umfallen. Zum Abschluss frönen Loungechic Productions ausgiebigst der Hammond. Das Stück swingt ganz nett, ohne zu schmerzen.

Von der Sorte der ersten vier hätten gerne mehr vertreten sein können, dennoch nicht schlecht dat Dingen.