laut.de-Kritik

Eine Prog Metal-Reise durch die Tiefen von Geist und Seele.

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Vanden Plas finden Gefallen an einer zweigleisigen Fahrweise in punkto Release und Live-Präsentation. Die Bühnenumsetzung plante das Quintett bei "Christ 0" oder "The Seraphic Clockwork" bereits fest ein. Nun strebt die Band wie bei "Chronicles Of The Immortals - Netherworld" und "Part II" wieder einen zweigeteilten Release an. Und doch ticken die Uhren bei den Pfälzern auf "The Ghost Xperimemt - Awakening" ein wenig anders. Sie verzichten auf externe Kooperationen und konzentriert sich auf ihren Markenkern.

Die "Chronicles" basieren auf einer Kooperation mit dem deutschen Fantasie-Autor Wolfgang Hohlbein. Für das Reich der Geister griff Andy Kuntz auf seine eigene Expertise zurück. Sowohl die Erfahrung als Interpret und Produzent am Musiktheater als auch die Soloscheibe "Abydos" zeigen, welche Fähigkeiten als Storyteller in ihm schlummern.

Musikalisch tritt die Prog Metal-Schmiede aus Kaiserslautern ähnlich dominant auf wie der Schweinsleder tretende Ex-Verein von Fritz Walter in den Neunzigern. Der Opener "Cold December Night" legt einerseits die Wurzeln offen, die bei Dream Theater, Queensryche und Fates Warning liegen, zeigt gleichzeitig das immense Selbstvertrauen im Bezug auf das eigene Songwriting.

Andy Kuntz schlüpft in die Rolle von Gideon Graves. Dieser fiktive Charakter durchlebt eine Odyssee an geistigen und seelischen Prüfungen. Der Sänger legt seine spirituelle Ader offen und präsentiert einen faszinierenden Einblick in die Seelenwellen, in denen Graves unterzugehen droht. Egal ob man dieses geisterhafte Experiment dem Reich der Fantasie, einem realen sechsten Sinn oder einer mentalen Reaktion auf Stress- und Angstzustände zuschreibt. Die Einladung der Band anzunehmen, sich mit dem eigenen Innenleben auseinanderzusetzen, fällt angesichts der musikalischen Qualität nicht schwer.

Die Halbballade "Three Ghosts" atmet die Melancholie der frühen Sieges Even und legt mehrere Schichten betörender Melodien offen. Beim epischen "Devil's Poetry" grüßen "Images And Words" und "Awake", während Fall From The Skies mit seinen Orchester-Arrangements den Spirit der jüngeren Vergangenheit atmet.

Der straff strukturierte Titeltrack stellt eine unsanfte Landung auf dem Boden der Tatsachen dar. Sowie der menschliche Geist über scheinbar unendliche Möglichkeiten verfügt, strapazieren Vanden Plas die Geduld ihrer Hörer aufs Äußerste. Der Nachfolger erscheint voraussichtlich Ende 2020.

Trackliste

  1. 1. Cold December Night
  2. 2. The Phantoms Of Prends-Toi-Gardes
  3. 3. Three Ghosts
  4. 4. Devils´ Poetry
  5. 5. Fall From The Skies
  6. 6. The Ghost Xperiment

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